#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Welterbe Saloum-Delta: Alternative Einkommensquellen schaffen
Mit Mitteln des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage stärkte das Nationalparkmanagement im Welterbe Saloum-Delta den Naturschutz, die Gesundheitsversorgung und schuf alternative Einkommensquellen.
Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
Die Kulturlandschaft der UNESCO-Welterbestätte Saloum-Delta umfasst Brackwasserkanäle, Mangroven- und Trockenwald sowie atlantische Meereshabitate. Fischfang und das Sammeln von Muscheln haben das menschliche Leben in dem 5.000 Quadratkilometer großen Gebiet, das von den Armen dreier Flüsse gebildet wird, am Leben erhalten.
Noch heute wird die Stätte von 218 Muschelhügeln geprägt, die von den Einheimischen im Laufe der Jahrhunderte angelegt wurden und von denen einige mehrere hundert Meter lang sind. Hier gefundene Grabstätten geben Aufschluss über die Kulturen aus verschiedenen Perioden der Besetzung des Deltas und zeugen von der Geschichte der menschlichen Besiedlung entlang der Küste Westafrikas.
Einschränkungen durch Pandemie
Senegal hat zur Bekämpfung von Covid-19 Ressourcen eingesetzt, die für Naturschutz und Tourismus fehlen. Der Nationalpark Saloum-Delta ist von dieser Budgetkürzung ebenfalls betroffen. Aufgrund der Parkschließung für den Tourismus sind die Einkommensquellen der lokalen Bevölkerung eingeschränkt.
Gleichzeitig sind Schutzaktivitäten im Park bei Einhaltung physischer Distanz teurer. Als Konsequenz haben Freiwillige aus den Gemeinden aufgehört, die Rangerinnen und Ranger bei ihren Aktivitäten wie Monitoring, Bewusstseinsbildung, Umweltbildung und wissenschaftlicher Forschung zu unterstützen. Durch die fehlende Überwachung nimmt gleichzeitig Wilderei zu.
Abhilfe durch neue Technologie und Gesundheitsschutz
Um den Schutz der Kulturlandschaft sowie die Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen der lokalen Bevölkerung gleichermaßen aufrecht zu erhalten, investierte der Nationalpark die #SOSAfricanHeritage-Fördermittel in Monitoring, Wachpatrouillen und technisches Equipment. Darüber hinaus wurde die lokale Bevölkerung durch die Bereitstellung landwirtschaftlicher Betriebsmittel und Geräte darin unterstützt, alternative Einkommensquellen zu nutzen.
Der Nationalpark stattete die Krankenstation vor Ort zudem mit Hygieneprodukten aus, um die Menschen besser vor dem Coronavirus zu schützen. Außerdem führte er zielgruppenorientierte Informationskampagnen durch, welche beispielsweise Schulkinder und Jugendliche, Studierende, Lehrkräfte oder in der Fischerei oder Austernzucht tätige Einwohnerinnen und Einwohner über den Nutzungsdruck im Park und Naturschutzmaßnahmen sensibilisierten.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Saloum-Delta
- Land: Senegal
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 2013