Das UNESCO-Komitee für Immaterielles Kulturerbe hat heute in Addis Abeba, Äthiopien, weitere 17 traditionelle Fertigkeiten und Wissensformen in die "Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit" aufgenommen. Neben der Falknerei in Deutschland und weiteren Ländern gehören dazu beispielsweise Yoga in Indien, das internationale Fisch- und Kulturfestival Argungu in Nigeria und der Kuresi-Kampfsport in Kasachstan. Damit umfasst die Liste, die die Vielfalt des Immateriellen Kulturerbes weltweit abbilden soll, nun 366 Kulturformen. Fünf Erhaltungsprogramme wurden als modellgebend in das Register Guter Praxisbeispiele eingeschrieben. Das Zwischenstaatliche Komitee der UNESCO tagt noch bis zum 2. Dezember in Addis Abeba, Äthiopien.

Die Neueinträge in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit:

Yoga (Indien) 

Yoga hat in der indischen Gesellschaft eine wichtige Bedeutung, beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Medizin, Bildung und Kunst. Basierend auf der Vereinigung von Körper, Geist und Seele, zielt Yoga auf das mentale, spirituelle und physische Wohlbefinden. Als Techniken kommen dabei verschiedene Körperübungen, Meditation, die Kontrolle der Atmung und spirituelle Praktiken zum Tragen. Traditionell wurde Yoga durch das Meister-Schüler-Prinzip weitergegeben. Heutzutage übernehmen auch Yoga-Ashrams, Bildungseinrichtungen und Gemeindezentren diese Aufgabe.

Fest und Gelübde zu Ehren des Heiligen Khidr (Irak)  

Jeden Februar ehren die Gemeinschaften in Irak eine heilige Gestalt mit dem Namen Khidr, die, so der Glaube, die Wünsche der Menschen und speziell der Bedürftigen erfüllt. In traditioneller Kleidung treffen sich Familien auf einem heiligen Hügel, wo sie eine besondere Mahlzeit einnehmen und den populären Tanz „Dabkka“ tanzen. Am Ufer des Tigris werden Gelübde abgelegt und Opfergaben dem Fluss übergeben. Diese Tradition stärkt den sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaften und wird von Familien und Schulen weitergegeben.

Kuresi-Kampfsport in Kasachstan (Kasachstan) 

Kuresi ist ein traditioneller Kampfsport, der innerhalb von Gemeinschaften in Kasachstan praktiziert wird. Ziel dabei ist es, die Schultern des Gegners durch spezielle Techniken auf den Boden zu ringen. Wurden die Wettkämpfe früher nur auf lokaler Ebene durchgeführt, hat sich Kuresi mittlerweile zu einem Nationalsport entwickelt, der selbst internationale Wettkämpfer anzieht. Der Kuresi fördert Toleranz und Solidarität. Männer und Frauen aller Altersklassen gehören zu den Praktizierenden. Der Kampfsport wird durch Sporteinrichtungen weitergegeben.

Bhojpuri-Volkslieder und Geet-Gawai-Zeremonie (Mauritius) 

Geet-Gawai ist eine traditionelle Zeremonie, die vor Hochzeiten abgehalten wird und rituelle Elemente, Gesang, Musik, Tanz und Gebete beinhaltet. Sie wird hauptsächlich von den Bhojpuri sprechenden Gemeinschaften in Mauritius vollzogen. Dazu finden sich im Haus der Braut oder des Bräutigams Familienmitglieder und Nachbarn zusammen, um dem Hochzeitspaar Reis und Geld zu übergeben. Gemeinsam wird getanzt und werden Lieder zu Ehren hinduistischer Göttinnen und Götter gesungen. Dieser Brauch stärkt die Identität und das kollektive Gedächtnis der Gemeinschaft.

Charrería-Pferdetradition (Mexiko)

Charrería ist eine traditionelle Praktik der Pferdezüchter-Gemeinschaften in Mexiko. Der Ursprungsgedanke dieser Tradition war, das friedliche Miteinander der Pferdezüchter zu fördern. Die Tradition wird bis heute fortgeführt und weiterentwickelt und umfasst nunmehr auch sportliche Aktivitäten und Wettkämpfe. Dazu werden die Mitglieder der Gemeinschaften unter anderem von Vereinen und Schulen ausgebildet und trainiert. Sowohl Männer als auch Frauen führen traditionelle Reiterwettkämpfe vor Publikum vor. Die Charrería ist ein wichtiger identitätsstiftender Faktor der Gemeinschaften und ermöglicht darüber hinaus, soziale Werte an jüngere Generationen weiterzugeben.

Internationales Fisch- und Kulturfestival in Argungu (Nigeria) 

Jedes Jahr findet zwischen Februar und März in Argungu, im Nordwesten von Nigeria, das internationale Fisch- und Kulturfestival statt. Das viertägige Fest beinhaltet traditionelle Wettkämpfe der Fischergemeinschaften wie Angeln, Kanurennen oder das Fangen von Wildenten. Die Wettkämpfe werden von Jungen und Männern ausgetragen, während Mädchen und Frauen Lieder und Tänze aufführen. Das Festival stärkt die Identität der Gemeinschaften und fördert das friedliche Miteinander zwischen den Volksgruppen der Argungu und der Sokoto, in denen der Fischfang eine lange Tradition hat. Traditionell werden die Methoden der Fischerei von den Ältesten an die Jüngeren weitergegeben.

Traditionelles Wandteppich-Handwerk (Rumänien, Republik Moldau)

Die von den Weber-Gemeinschaften in Rumänien und der Republik Moldau produzierten Wandteppiche wurden traditionell für Dekorationszwecke, Beerdigungen, Ausstellungen und Mitgiften verwendet. Heutzutage finden sie vor allem Anerkennung als spezifische Kunstform. Die Herstellungstechniken haben sich über die Zeit verändert; wurden die Teppiche früher gewebt, so werden sie heute vor allem geknüpft. Dies ermöglicht den Webern nicht nur feinste Konturen einzuarbeiten, sondern auch ihre Arbeit zu Hause zu verrichten. Das traditionelle Wandteppich-Handwerk ist Ausdruck von Kreativität, wirkt identitätsstiftend und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Das Können und Wissen wird durch Familien, Handwerkszentren und Bildungseinrichtungen weitergegeben.

Almezmar, Trommelmusik und Stabtanz (Saudi-Arabien) 

Almezmar ist eine traditionelle Form der Trommelmusik und des Tanzes mit Stäben, die von der Gemeinschaft der Hijazi praktiziert wird. Sie wird bei Familienfeiern oder während landesweiter Veranstaltungen aufgeführt. Bis zu 100 Männer stehen sich in zwei Reihen gegenüber, klatschen und singen Lieder über Tapferkeit und Liebe. In der Mitte und zu dem Rhythmus von Trommeln wirbeln Künstler mit langen Stäben umher. Diese kulturelle Praxis wird durch Künstler und Kulturerbezentren weitergegeben. Sie stiftet Identität und ist Teil des kollektiven Gedächtnisses der Gemeinschaften.

Winzerfest in Vevey (Schweiz)

Das Winzerfest in Vevey würdigt die Winzer der Gemeinde. Ursprünglich als Festumzug veranstaltet, umfasst es nunmehr 15 verschiedene Veranstaltungen innerhalb von drei Wochen, zu deren Gelingen 5.000 Menschen beitragen. Während des Fests werden die besten Winzer ausgezeichnet. Dazu gibt es Musik und Essen sowie einen Festumzug zur Nachbargemeinde La Tour-de-Peilz. Das Fest wird von der Bruderschaft der Weinbauern Vevey zusammen mit ehrenamtlichen Helfern organisiert. Es fördert sowohl die Kreativität der Gemeinschaft als auch den Informationsaustausch zwischen den Winzern.

Puppentheater in der Slowakei und in Tschechien (Slowakei, Tschechien) 

Das Puppentheater in der Slowakei und in Tschechien ist eine traditionelle Form populärer Unterhaltung und gleichzeitig eine Methode, um eine Vision der Welt gemeinsam mit moralischen Werten zu transportieren. Ein integraler Bestandteil des Theaters und der dazugehörigen Erzähltradition ist sein Beitrag zu Sozialisation, Kreativität und Identität. Die verwendeten Puppen sind aus Holz gefertigt und werden auf verschiedenste Weise „zum Leben erweckt“. Die Weitergabe erfolgt durch die Trägergemeinschaften, Familien, Vereine sowie Musik- und Kunstschulen.

Passionsspiele von Škofja Loka (Slowenien) 

Die Passionsspiele finden im mittelalterlichen Stadtkern von Škofja Loka in Slowenien während der Fastenzeit und Ostern statt. Sie basieren auf den historischen Arbeiten eines Kapuzinermönches und stellen in 20 Szenen die Inhalte des Alten und Neuen Testaments dar. In dem seit sechs Jahren durchgeführten Schauspiel sind 900 lokale Darsteller sowie 400 ehrenamtliche Mitarbeiter involviert. Es stärkt die Identität und den Zusammenhalt der Gemeinschaft und wird von Familien, Bildungseinrichtungen und lokalen Handwerkern weitergegeben.

„Oshi Palav“, traditionelles Mahl und seine sozialen und kulturellen Kontexte (Tadschikistan)

Oshi Palav ist ein traditionelles Gericht verbunden mit kulturellen Praktiken der Gemeinschaften. Der „König unter den Speisen“ beinhaltet als Grundzutaten Reis, Gemüse, Fleisch und Gewürze, wobei es bis zu 200 verschiedene Variationen des Rezepts gibt. Es wird zu regelmäßigen Mahlzeiten angeboten genauso wie zu sozialen Veranstaltungen, Feiern oder rituellen Anlässen. Die Praktik gilt als inklusiv und bringt verschiedenste Menschen zusammen. Das Wissen und Können wird innerhalb von Familien und durch Kochschulen weitergegeben.

Traditionelle Handwerkstechnik der Çini-Kachel- und -Keramikkunst (Türkei) 

Çini sind traditionelle handgefertigte und glasierte Kacheln und Keramiken. Sie werden mit farbenfrohen Motiven hergestellt und dekorieren Fassaden wie auch Innenräume. Die Muster sind Ausdruck lokaler Bräuche und des Glaubens, werden auf Papier gezeichnet und anschließend auf die Oberfläche einer Kachel übertragen, gefärbt, glasiert und gebrannt. Die Çini-Herstellung erfolgt etwa in Werkstätten, in öffentlichen Ausbildungseinrichtungen und Universitäten.

Palovkultur und -tradition (Usbekistan) 

Es gibt in Usbekistan ein Sprichwort, dass Gäste erst das Haus des Gastgebers verlassen dürfen, nachdem ihnen Palov angeboten wurde. Palov wird mit Reis, Fleisch, Gemüse und Gewürzen zubereitet. Als traditionelles Gericht wird es zu regelmäßigen Mahlzeiten und speziellen Anlässen gereicht, aber auch zu Ehren von Verstorbenen oder um Bedürftigen zu helfen. Das damit verbundene Wissen und Können wird nach dem Meister-Schüler-Prinzip weitergegeben, genauso wie durch Familien, Freunde und Gemeindeeinrichtungen. Die Palovkultur stärkt soziale Bindungen, steht für Solidarität und ist Teil der kulturellen Identität der jeweiligen Gemeinschaften.

Karneval in El Callao (Venezuela) 

Der Karneval in El Callao ist verknüpft mit den Unabhängigkeitsfeiern auf den französischsprachigen Karibik-Inseln. Durchgeführt von Januar bis März von Gemeinschaften in Venezuela, schließt er Paraden, Musik, Tanz und Konzerte ein. Bis zu 3.000 Menschen nehmen an dieser Tradition teil, oft verkleidet als historische Charaktere oder in fantasievollen Kostümen. Der Karneval behandelt die Stadtgeschichte, stärkt die kulturelle Identität der Bevölkerung, fördert den sozialen Zusammenhalt und ermutigt jüngere Generationen, sich mit ihrem Erbe auseinanderzusetzen. Die Weitergabe erfolgt innerhalb von Familien und durch Schulen, die von den Trägern betrieben werden.  

Falknerei (Vereinigte Arabische Emirate, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kasachstan, Katar, Marokko, Mongolei, Österreich, Pakistan, Portugal, Saudi-Arabien, Spanien, Südkorea, Syrien, Tschechien, Ungarn. Erweiterung der bereits bestehenden Eintragung)

Der Ursprungsgedanke der Falknerei war die Beschaffung von Nahrung für den Menschen durch Greifvögel. Über die Zeit entwickelte sich die Praktik weiter und umfasst nunmehr auch Aspekte des Tier-, Umwelt- und Naturschutzes. Durch Zucht und Training entsteht eine enge Bindung zwischen den Falknern und den Greifvögeln. Die Kulturform der Falknerei findet sich in vielen Ländern weltweit. Dabei entstehen lokale Variationen. Die eigentlichen Praktiken aber sind über die 3500-jährige Tradition relativ konstant. Die Weitergabe des Wissens und Könnens erfolgt innerhalb von Familien oder durch Ausbildung in Vereinen und Schulen.

Praktiken in Verbindung mit dem vietnamesischen Glauben an die Muttergöttinnen (Vietnam)

Gemeinschaften in Vietnam verehren die Muttergöttinnen der drei Elemente Himmel, Wasser sowie Berge und Wälder und erhoffen sich dadurch Gesundheit und Erfolg. Die Tradition umfasst tägliche Gebete, Zeremonien, Rituale und Festivals. Weitergegeben wird die Praktik beispielsweise durch Tempelpriester. Die damit verbundenen Aktivitäten bilden die Basis für die sozialen Beziehungen der Gemeinschaften.

Die Neueinträge in das Register Guter Praxisbeispiele:

Folklorefestival in Koprivshtitsa: System der Präsentation und Weitergabe von Immateriellem Kulturerbe (Bulgarien)

Beim Folklorefestival in Koprivshtitsa treffen sich tausende Bulgaren, auch aus der Diaspora, um lebendiges Kulturerbe zu präsentieren. Es entstand, als lokale Musiker merkten, dass Traditionen durch Urbanisierung und Ökonomisierung Bedrohungen ausgesetzt waren. Das Festival arbeitet mit Partnern von der Gemeinde über das Kulturministerium, das Ethnologische und Folklore-Institut, das Ethnographische Museum bis hin zum Bulgarischen Fernsehen und Radio. Gemeinsam stellen sie Aufführung, Weitergabe und Dokumentation der Traditionen sicher und ziehen Zuschauer sowie Teilnehmer aus dem In- und Ausland an.

Batana-Ökomuseum: Gemeinschaftsprojekt zur Erhaltung der lebendigen Kultur von Rovinj (Kroatien)

Das Batana ist ein traditionelles Fischerboot mit großer Bedeutung für den Handel und das kulturelle Erbe des kroatischen Rovinjs. Im Zuge der Industrialisierung verschwand es jedoch zunehmend, bis das Batana-Haus sich 2004 entschied, das Batana und die damit verbunden Praktiken durch Gründung des Batana-Ökomuseums zu schützen und zu erhalten. Mit Unterstützung der Gemeinde, der lokalen italienischen Gemeinschaft, dem Heimatmuseum, dem Zentrum für Geschichtsforschung und einem Experten für Öko-Museumskunde wurde eine permanente Ausstellung über die Batana-Kultur sowie eine Schiffswerft eingerichtet. Weiterhin werden auch Workshops und Regatten durchgeführt.  

Weiterentwicklung der traditionellen Handwerkstechnik des Oselvar-Bootsbaus (Norwegen)

Das hölzerne Oselvar-Boot war ursprünglich das Haupttransportmittel in Norwegen und wurde darüber hinaus auch für Freizeitaktivitäten benutzt. Durch die Einführung moderner Boote in den 1940er Jahren, Preisfestlegungen seitens der Regierung und dem Ausbau der Straßeninfrastruktur verschwand diese Bootsart fast vollständig. Zur Erhaltung des Oselvar und der damit verbundenen Praktiken wurde 1997 die Stiftung Oselvarverkstaden gegründet. Sie bildet Lehrlinge aus, fördert das Wissen um die spezifischen Bootsbautechniken und stellt eine entsprechende Infrastruktur für aktive Bootsbauer zur Verfügung. Bislang wurden 85 Boote gebaut und 40 weitere repariert.

Regionale Handwerkszentren: Strategie zur Erhaltung traditioneller Handwerkskunst (Österreich) 

Seit 15 Jahren arbeiten die regionalen Handwerkszentren Werkraum Bregenzerwald, Hand.Werk.Haus Salzkammergut und Textiles Zentrum Haslach zusammen mit internationalen Künstlern, Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Handwerksunternehmen, um an den jeweiligen Schwerpunktstandorten traditionelle Handwerkskünste zu erhalten. Unterstützt von privaten und öffentlichen Institutionen bieten die Zentren Ausbildungsprogramme an und laden zu Ausstellungen ein, an denen lokale wie internationale Künstler beteiligt sind. Auch werden Foren zum Austausch angeboten und Partnerschaften zwischen handwerklichen Künstlern und der Industrie gefördert. Die Handwerkskunst ist ein wichtiger identitätsstiftender Faktor für die jeweiligen Gemeinschaften.

Erhaltung des Volksmusikerbes nach der Kodály-Methode (Ungarn)

Während des letzten Jahrhunderts hat die Kodály-Methode dabei geholfen, traditionelle Volksmusik in Ungarn zu erhalten, zu dokumentieren und weiterzugeben. Auch die Erhaltung des Volksmusikerbes in anderen Ländern wurde unter Rückgriff auf diese Methode unterstützt. Entwickelt von Zoltán Kodály und unterstützt von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften empfiehlt diese Methode, Volksmusik zugänglich zu machen, ihren täglichen Gebrauch zu fördern und sie wissenschaftlich zu erforschen, zu dokumentieren und zu lehren. Seit 1945 wird diese Methode auch von Schulen und Kulturinstituten angewendet, um den eigenen Bestand an Musik zu dokumentieren, die Kodály-Methode weiter zu fördern und Künstler zu inspirieren.

Hintergrundinformationen

Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Immaterielles Kulturerbe setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme weiterer Kulturformen in die Listen des Immateriellen Kulturerbes. Inzwischen sind 366 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste eingetragen, 47 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes und 17 Einträge im Register Guter Praxisbeispiele zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Bedeutung der Kulturform für die Trägergemeinschaft, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen sowie eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft. Voraussetzung für die Aufnahme in eine der drei UNESCO-Listen ist die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern. Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Immaterielles Kulturerbe tagt noch bis zum 2. Dezember in Addis Abeba, Äthiopien.

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 171 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

Weitere Informationen:   

Kurzbeschreibungen zu allen Neuaufnahmen in die UNESCO-Listen Externer Link:

FAQ Immaterielles Kulturerbe  Externer Link:

Pressekontakt:

Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin
Katja Römer
E-Mail: roemer(at)unesco.deExterner Link:
Telefon: +49 228 60497-42

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