„Durch die Ausbildung zukünftiger Führungs- und Lehrkräfte können Hochschullehrende maßgeblich zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele beitragen“
Prof. Dr. Alexander Siegmund
Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für Erdbeobachtung und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphärenreservaten an der PH Heidelberg
Das Fördervorhaben „Nachhaltigkeit lehren lernen“, das an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg umgesetzt wird, ist im Januar 2020 gestartet. Was wird in den nächsten drei Jahren in Ihrem Projekt passieren?
Prof. Dr. Alexander Siegmund: Hochschullehrenden kommt eine wichtige Verantwortung zur Umsetzung der in der Hochschullehre zu, um die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Aus diesem Grund sollen in dem in Kooperation mit der Universität Heidelberg durchgeführten Projekt Hochschullehrende aller Disziplinen darin gefördert werden, in ihrer Lehre zu verankern. Dazu werden in speziellen Weiterbildungsangeboten an insgesamt 15 Modellhochschulen in ganz Deutschland die Grundlagen einer vermittelt. Ergänzt werden diese durch individuelle Coaching- und interaktive e-Learning-Angebote. Damit trägt das Projekt im Hochschulbereich maßgeblich zur Umsetzung des neuen UNESCO-Programms „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“, kurz „ESD for 2030“, bei, in dem die Ausbildung von -Multiplikatoren eines der zentralen Ziele darstellt.
Warum ist es wichtig, Hochschullehrerinnen und -lehrer im Bereich BNE fortzubilden und welche Kompetenzen sind dabei besonders wichtig?
Prof. Dr. Alexander Siegmund: An den Hochschulen in Deutschland sind derzeit etwa 2,9 Millionen Studierende eingeschrieben. Damit zählt der Hochschulbereich neben der schulischen und beruflichen Bildung zu den wichtigsten Bildungsbereichen – und ihnen kommt daher eine zentrale Funktion zur Umsetzung der zu. Durch die Ausbildung zukünftiger Führungs- und Lehrkräften können Hochschullehrende dabei maßgeblich zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDGs) beitragen. Zu deren Umsetzung müssen disziplinäre Sichtweisen durch inter- und transdisziplinäre Ansätze erweitert werden. Diese Fähigkeit eines solchen mehrperspektivischen Blicks auf unterschiedliche Fragestellungen und die Offenheit für Fragestellungen von gesellschaftlicher Relevanz zählen daher zu den zentralen Kompetenzen von Hochschullehrenden zur Umsetzung der .
Im Zuge des Projekts soll an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg auch ein „BNE-Office“ eingerichtet werden. Was kann man sich darunter vorstellen?
Prof. Dr. Alexander Siegmund: Das Projekt „Nachhaltigkeit lehren lernen“ der Abteilung Geographie – Research Group for Earth Observation (rgeo) und des dort angesiedelten UNESCO-Lehrstuhls ist am 2018 neu gegründeten „Heidelberger Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung“ angesiedelt. In dem hochschulweiten Zentrum werden die -Aktivitäten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gebündelt und überregional disseminiert. Das geplante -Office dient dabei als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle in Sachen in der Hochschullehre. Hier können Hochschullehrende gezielt Auskunft über individuelle -Weiterbildungs- und Coachingangebote erhalten. Auf diese Weise soll das Heidelberger -Zentrum zu einem zentralen „Inkubator“ zur Förderung der im Hochschulbereich insgesamt ausgebaut werden, an dem unter anderem auch neue Studienangebote angesiedelt werden sollen.