Die Deutsche UNESO-Kommission hat heute auf ihrer 81. Mitgliederversammlung die Resolution „Für eine chancengerechte Gestaltung der digitalen Transformation in der Bildung“Externer Link: verabschiedet. Darin fordert sie, Maßnahmen zur Digitalisierung in eine Gesamtstrategie für die chancengerechte und inklusive Weiterentwicklung des Bildungssystems in Deutschland einzubetten.

„Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Digitalisierung der Bildung viele Chancen birgt, aber auch Ungleichheiten verschärft“, erklärt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer. „Wir müssen die Transformation der Bildungslandschaft aktiv gestalten, damit alle Lernenden ihr Potenzial entfalten können“, so Böhmer weiter. „Dafür brauchen wir eine Strategie für das Bildungssystem, die von Beginn an Chancengerechtigkeit und Digitalisierung miteinander verbindet. Daran müssen alle Akteure zusammenarbeiten: Bund, Länder und Kommunen, Bildungspraktiker, Schülerinnen und Eltern.“

Die Digitalisierung dürfe nicht als Selbstzweck verstanden werden, so die Kommission. Vielmehr müssten sich die konkreten Maßnahmen immer an ihrem Beitrag zur Chancengerechtigkeit in der Bildung messen lassen.

So seien unter anderem die langfristige Ausstattung mit den notwendigen Ressourcen und eine barrierefreie Infrastruktur dringend notwendig. Das pädagogische Personal sollte außerdem in Aus-, Fort- und Weiterbildung verstärkt auf die Anforderungen in den Bereichen Digitalisierung und Vielfalt vorbereitet werden. Damit die Digitalisierung allen Lernenden zum Erfolg verhilft, müssten digitale Technologien in inklusive pädagogische Konzepte eingebettet werden, für deren Planung und Entwicklung Lehrkräfte ausreichend Zeit benötigten. Ergebnis werde eine neue Lernkultur sein. Um effektiv Chancengerechtigkeit in der Bildung zu fördern, sei schließlich die Verzahnung mit gesellschafts- und sozialpolitischen Maßnahmen ein Schlüssel.

Hintergrund

Mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen. Die UNESCO koordiniert auf globaler Ebene die Umsetzung dieses Ziels, evaluiert die Fortschritte und veröffentlicht jährlich den Weltbildungsbericht.

Die UNESCO vertritt einen Inklusionsbegriff, der alle Lernenden in ihren individuellen Bedürfnissen berücksichtigt und unter anderem soziale, sozioökonomische und kulturelle Hintergründe, persönlich individuelle Ausgangslagen, Förderbedarfe, Behinderungen, Begabungen und Altersstufen umfasst.

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