Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO hat heute in Paraguays Hauptstadt Asunción 16 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Unter den Aufnahmen sind drei Kulturpraktiken aus China, die viele Jahre als bedroht galten, wie der Bau traditioneller Holzbogenbrücken. Zudem wurden drei gute Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes in das gleichnamige UNESCO-Register eingeschrieben.

Damit beendet der Zwischenstaatliche Ausschuss seine Beratungen über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, darstellenden Künsten, Bräuchen und Handwerkstechniken in die internationalen Listen für dieses Jahr. Das Gremium tagt noch bis zum 7. Dezember und berät über die weitere Entwicklung des UNESCO-Übereinkommens zum Immateriellen Kulturerbe.

In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:

Äthiopien, Dschibuti, Somalia: Xeer Ciise: Mündliche Gewohnheitsrechte der somalischen Issa-Gemeinschaften in Äthiopien, Dschibuti und SomaliaExterner Link:

Afghanistan, Aserbaidschan, Indien, Iran, Irak, Kasachstan, Kirgisistan, Mongolei, Pakistan, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan, Usbekistan: Nawrouz, Novruz, Nowrouz, Nowrouz, Nawrouz, Nauryz, Nooruz, Nowruz, Navruz, Nevruz, Nowruz, NavruzExterner Link: (Erweiterung: Die Mongolei hat sich dem seit 2016 bestehenden Eintrag angeschlossen.)

Andorra, Belgien, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Slowenien, Spanien, Schweiz, Zypern: Kunst des Trockenmauerbaus Externer Link:(Erweiterung: Andorra, Belgien, Irland, Luxemburg und Österreich haben sich dem seit 2018 bestehenden Eintrag angeschlossen.)

Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Mali, Indonesien: Kultur des Balafon und Kolintang in Mali, Burkina Faso, Côte d'Ivoire und IndonesienExterner Link: (Erweiterung: Indonesien hat sich dem seit 2012 bestehenden Eintrag angeschlossen.)

China: Traditionelle Li-Textiltechniken: Spinnen, Färben, Weben und StickenExterner Link: (Transfer: Wurde 2009 in die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und gilt heute aufgrund erfolgreicher Erhaltungsmaßnahmen nicht mehr als bedroht.)

China: Qiang-NeujahrsfestExterner Link: (Transfer: Wurde 2009 in die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und gilt heute aufgrund erfolgreicher Erhaltungsmaßnahmen nicht mehr als bedroht.)

China: Traditioneller Bau chinesischer HolzbogenbrückenExterner Link: (Transfer: Wurde 2009 in die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und gilt heute aufgrund erfolgreicher Erhaltungsmaßnahmen nicht mehr als bedroht.)

Italien, Spanien: HandläutenExterner Link: (Erweiterung: Italien hat sich dem seit 2022 bestehenden Eintrag angeschlossen.)

Jordanien, Katar, Oman, Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate: Arabischer Kaffee, ein Symbol der GroßzügigkeitExterner Link: (Erweiterung: Jordanien hat sich dem seit 2015 bestehenden Eintrag angeschlossen.)

Laos: Fonelamvonglao-TanzExterner Link:

Mauretanien: Das Epos von Samba GueladioExterner Link:

Mongolei: Mongolische NomadenwanderungExterner Link:

Myanmar: Myanmars traditionelles Neujahrsfest Atā ThingyanExterner Link:

Nigeria: Durbar-Fest in KanoExterner Link:

Nordmazedonien, Türkei: Herstellung und Spiel des traditionellen DudelsacksExterner Link:

Norwegen: Norwegens traditionelle TrachtenExterner Link:

In das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes wurden aufgenommen:

Oman: Oman Youth Sail Training Ship (Safinat Shabab Oman): Programm für Frieden und nachhaltigen kulturellen DialogExterner Link:

Slowakei: Handwerksschule ÚĽUVExterner Link:

Ukraine: Programm zur Bewahrung der Kobza- und Drehleier-TraditionExterner Link:

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit mehr als 20 Jahren. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet. Bis heute sind ihm 183 Staaten beigetreten. Deutschland gehört der UNESCO-Konvention seit 2013 an.

Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen des Immateriellen Kulturerbes der Vertragsstaaten können für eine von drei internationalen UNESCO-Listen vorgeschlagen werden. Fast 800 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Hebammenwesen, das von Deutschland im vergangenen Jahr gemeinsam mit zahlreichen anderen Staaten zur Aufnahme vorgeschlagen wurde.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen. Das Gremium setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen, darunter Deutschland.

Weitere Informationen

Webseite zur 19. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für das Immaterielle KulturerbeExterner Link:

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Pressekontakt

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Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
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Peter Martin
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