UNESCO-Ausschuss erkennt 19 Traditionen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit an
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO hat gestern 17 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen, darunter die ukrainische Kunst des Eierverzierens Pysanka. Zwei weitere Kulturformen wurden als bedroht eingestuft.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss, dem in diesem Jahr auch Deutschland angehört, berät derzeit über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, Bräuchen und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes. Das Gremium tagt noch bis zum 7. Dezember in Paraguays Hauptstadt Asunción.
In die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes wurde aufgenommen:
Botswana: Wosana-RitualExterner Link:
Indonesien: Darstellende Kunst des Reog PonorogoExterner Link:
In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:
Ägypten, Algerien, Bahrain, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Marokko, Mauretanien, Oman, Palästinensische Gebiete, Saudi-Arabien, Sudan, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate: Henna: Rituale, ästhetische und soziale PraktikenExterner Link:
Albanien: Der K'cimi-Tanz von TropojëExterner Link:
Algerien: Gandoura und Melehfa: Zeremonielle Trachten der Frauen im Osten AlgeriensExterner Link:
Aserbaidschan: Tandir-Handwerk und Brotherstellung in AserbaidschanExterner Link:
Estland, Ukraine: Pysanka: Die ukrainische Kunst des EierverzierensExterner Link:
Norwegen, Schweden: Sommerliche Weidewirtschaft in Norwegen und SchwedenExterner Link:
Palästinensische Gebiete: Traditionelle Herstellung der Nablusi-SeifeExterner Link:
Paraguya: Guarania, Klang der paraguayischen SeeleExterner Link:
Portugal: Reitkunst in PortugalExterner Link:
Republik Korea: Jang-Herstellung in der Republik KoreaExterner Link:
Ruanda: Intore-TanzExterner Link:
Sambia: Mangwengwe-TanzExterner Link:
Saudi-Arabien: Kulturelle Praktiken rund um die Taif-RoseExterner Link:
Serbien: Naive Malerei von KovačicaExterner Link:
Syrien: Handwerkliche Herstellung der Aleppo-SeifeExterner Link:
Thailand: Tom Yum KungExterner Link:
Tunesien: Die Twāyef-Kunst der GhbontenExterner Link:
Hintergrund
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit mehr als 20 Jahren. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet. Bis heute sind ihm 183 Staaten beigetreten. Deutschland gehört der UNESCO-Konvention seit 2013 an.
Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen des Immateriellen Kulturerbes der Vertragsstaaten können für eine von drei internationalen UNESCO-Listen vorgeschlagen werden. Mehr als 700 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Hebammenwesen, das von Deutschland im vergangenen Jahr gemeinsam mit zahlreichen anderen Staaten zur Aufnahme vorgeschlagen wurde.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen. Das Gremium setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen, darunter Deutschland.
Weitere Informationen
Immaterielles Kulturerbe weltweit
Immaterielles Kulturerbe in Deutschland
Pressekontakt
Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze@unesco.de
Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin@unesco.de