Der UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe hat am gestrigen Mittwoch 28 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingeschrieben. Dazu gehören nun unter anderem auch das traditionelle chinesische Neujahrsfest, die Sake-Herstellung in Japan und die Kunst der Zinkdachdeckerei in Paris.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss, dem in diesem Jahr auch Deutschland angehört, berät derzeit über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, Bräuchen und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes. Das Gremium tagt noch bis zum 7. Dezember in Paraguays Hauptstadt Asunción.

In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:

Ägypten, Saudi-Arabien: Herstellung und Spiel der SimsimiyyaExterner Link:

Afghanistan, Iran, Tadschikistan, Usbekistan: Herstellung und Spiel der RubabExterner Link:

Belarus: Vytsinanka: Traditionelle Papierschnitte in BelarusExterner Link:

Belgien, Frankreich: Kirmes-KulturExterner Link:

Bosnien-Herzegowina: Sevdalinka: Das urbane VolksliedExterner Link:

Brasilien: Handwerkliche Herstellung von Minas-Käse in Minas GeraisExterner Link:

Brunei, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand: Kebaya-TraditionExterner Link:

China: Frühlingsfest: Chinesische NeujahrsfeierExterner Link:

Côte d'Ivoire: Attiéké-Herstellung in Côte d'IvoireExterner Link:

Demokratischen Volksrepublik Korea: Die koreanische Tracht in der Demokratischen Volksrepublik KoreaExterner Link:

Dominikanische Republik, Haiti, Honduras, Kuba, Venezuela: Traditionelle Zubereitung von ManiokbrotExterner Link:

Estland: Zubereitung von Mulgi puder in MulgimaaExterner Link:

Frankreich: Pariser ZinkdachdeckereiExterner Link:

Ghana: Traditionelle Kente-WebereiExterner Link:

Grenada: Shakespeare Mas' beim Karneval auf CarriacouExterner Link:

Griechenland: Messosporitissa-FestExterner Link:

Guatemala: Riesendrachen von Santiago Sacatepéquez und SumpangoExterner Link:

Jamaika: Walfahrt nach Watt TownExterner Link:

Japan: Sake-Herstellung mit Kōji-Schimmelpilzen in JapanExterner Link:

Iran, Tadschikistan: Mehrgān-FestExterner Link:

Kambdodscha: Tradition des Krama-StoffsExterner Link:

Kamerun: Ngondo: Wasserorakel der SawaExterner Link:

Kasachstan: Hochzeitsritual BetasharExterner Link:

Kolumbien: Die lebenden Bilder von Galeras, SucreExterner Link:

Malaysia: Frühstückskultur in MalaysiaExterner Link:

Spanien: Asturische ApfelweinkulturExterner Link:

Ungarn: Csárdás-TanztraditionExterner Link:

Vietnam: Fest der Göttin Bà Chúa Xứ am Berg SamExterner Link:

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit mehr als 20 Jahren. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet. Bis heute sind ihm 183 Staaten beigetreten. Deutschland gehört der UNESCO-Konvention seit 2013 an.

Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen des Immateriellen Kulturerbes der Vertragsstaaten können für eine von drei internationalen UNESCO-Listen vorgeschlagen werden. Mehr als 700 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Hebammenwesen, das von Deutschland im vergangenen Jahr gemeinsam mit zahlreichen anderen Staaten zur Aufnahme vorgeschlagen wurde.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen. Das Gremium setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen, darunter Deutschland.

Weitere Informationen

Webseite zur 19. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für das Immaterielle KulturerbeExterner Link:

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
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Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
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