Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle KulturerbeExterner Link: tagt in diesem Jahr vom 2. bis zum 7. Dezember in Paraguays Hauptstadt Asunción. Mehr als 60 Kulturformen sind 2024 zur Aufnahme in eine der drei internationalen Listen des Immateriellen Kulturerbes nominiert.

„Das Immaterielle Kulturerbe ist gelebte Vielfalt“, erklärt Christoph Wulf, Vorsitzender des Fachkomitees Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. „Es führt uns die unermessliche Kreativität der Menschheit vor Augen. Nicht umsonst wird lebendige Kultur seit mehr als 20 Jahren von der UNESCO gefördert und geschützt. Wer sich für das Immaterielle Kulturerbe einsetzt, stiftet Gemeinschaft. Wer Wissen und Können weitergibt, macht sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stark. Unsere Gesellschaft braucht dieses Engagement heute mehr denn je und diejenigen, die sich tagtäglich für Kultur einsetzen, benötigen unsere Unterstützung!“

In die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit könnten in diesem Jahr unter anderem das Chinesische Neujahrsfest, die Sake-Herstellung in Japan und die Henna-Tradition aufgenommen werden, die von zahlreichen arabischen Staaten gemeinsam vorgeschlagen wurde. Nominierungen aus Deutschland werden in diesem Jahr nicht verhandelt.

Die Konferenz wird live im Internet übertragen.Externer Link:

Zwischenstaatlicher Ausschuss

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zum Erhalt des Immateriellen Kulturerbes zusammen, darunter auch Deutschland. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine aktive Umsetzung und identitätsstiftende Weiterentwicklung der Kulturform durch die Trägergemeinschaft, nachgewiesene Beiträge der Kulturform zur nachhaltigen Entwicklung und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern.
 

Dokumente

Alle Arbeitsdokumente des Zwischenstaatlichen Ausschusses sind online verfügbarExterner Link:.

Terminübersicht

Vorläufiger Ablaufplan der 19. Sitzung des Zwischenstaatlichen AusschussesExterner Link:

Nominierungen für die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit

58 NominierungenExterner Link:

Nominierungen für die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes

Zwei NominierungenExterner Link:

Nominierungen für das UNESCO-Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes

Drei NominierungenExterner Link:
 

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit mehr als 20 Jahren. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet. Bis heute sind ihm 183 Staaten beigetreten. Deutschland gehört der UNESCO-Konvention seit 2013 an.

Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen des Immateriellen Kulturerbes der Vertragsstaaten können für eine von drei internationalen UNESCO-Listen vorgeschlagen werden. 730 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Hebammenwesen, das von Deutschland im vergangenen Jahr gemeinsam mit zahlreichen anderen Staaten zur Aufnahme vorgeschlagen wurde.
 

Weitere Informationen

Webseite zur 19. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für das Immaterielle KulturerbeExterner Link:

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Immaterielles Kulturerbe in Deutschland


Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail:

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
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