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Fakten

  • Aufnahmejahr: 2014
  • Verbreitung: Norddeutschland, Schleswig-Holstein
  • Zentraler Termin: 21. Februar
  • Bereich: Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste

„Biiki“ bedeutet Zeichen, Seezeichen oder Feuermal. Nach dem Aufruf „Tjen di Biiki ön!“ („Zündet die Biike an!“) lodern weithin sichtbar die Feuer. Meist werden dazu auch feurige Reden auf Friesisch gehalten zu Themen der Vergangenheit oder zur Tagespolitik. Anschließend geht man zum gemeinsamen Grünkohlessen. Um das Biikebrennen herum finden zahlreiche weitere Ereignisse statt. Unter anderem werden Theaterstücke in friesischer Sprache aufgeführt, an Schulen wird Kinderbiiken organisiert und der Frasche Rät (Friesenrat) tagt.

Während einst die Konfirmanden und Konfirmandinnen eine besondere Rolle spielten und vielerorts für das Zusammentragen der Biike zuständig waren, erledigen heute häufig Beschäftigte der Gemeinde das Einsammeln des Brennmaterials sowie das Aufschichten zu einem riesigen Holz- und Reisighaufen. Als Symbol für den Winter thront manchmal auch eine Strohpuppe, der Pider, obenauf.

Das Feuer wurde zunächst an langen, hakenähnlichen Stangen umhergetragen, berichtete der Deezbüller Pastor Petrus um 1740. 100 Jahre später beschrieb sein Kollege H. N. A. Jensen eine Biike ganz ähnlich: An der Spitze einer Stange wurde eine Teertonne befestigt, in die man Strohbündel als Brennmaterial steckte. Der Chronist Henning Ringen berichtete, dass sich vor 1760 alljährlich am 22. Februar die Seeleute in Keitum versammelten, um ihre Abfahrt in die großen Häfen zu besprechen und Heuerverträge für die neue Fangsaison abzuschließen. Um 1830 entwickelte der Keitumer Lehrer C. P. Hansen die Tradition, dass mit einem großen Feuer die Seefahrer zum Walfang verabschiedet wurden.

Zitat Schmitz

"Egal, ob von der UNESCO geschützt oder nicht: Ich mache mir keine Sorgen darüber, dass das Biikebrennen nicht auch in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten als Tradition bei uns weitergepflegt wird."

Uwe Schmitz, Bürgermeister Husum a.D.

Die Feuer entzündete man früher immer am Abend vor dem Kinderpetritag, den die einzelnen Dörfer selbst bestimmten. Bedingung war, dass er im Februar und vor der Fastenzeit lag. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das nordfriesische Nationalfest auf den 21. Februar festgelegt. Hier ist der Ursprung der modernen Biiketradition zu sehen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch dieser friesische Volksbrauch für die Propaganda missbraucht. Neue Impulse erhielt das Fest durch ein wieder erwachendes nordfriesisches Regionalbewusstsein in den 1970er Jahren.

Das Wattenmeer, an dessen Ufern die Friesen ihre Biiken entzünden, wurde 1990/92 als UNESCO-Biosphärenreservat Externer Link:anerkanntExterner Link:. Im Jahr 2009 wurde es als grenzüberschreitende Naturerbestätte Externer Link:in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommenExterner Link:.

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