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AtlantOS: Meeresbeobachtungen im Atlantik endlich besser koordinieren

Vom 25. bis 28. März bringt das „First International AtlantOS Symposium“ bei der UNESCO in Paris ein neues internationales Beobachtungssystem für den Atlantik auf den Weg.

Das neue System folgt dem auslaufenden und mit 20 Millionen Euro von der EU geförderten Projekt „Optimierung und Verbesserung des integrierten Atlantischen Ozeanbeobachtungssystems“ (AtlantOS). Das erfolgreiche vierjährige Projekt AtlantOS wurde mit 62 Partnern aus 18 Ländern vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Meeresforschung Kiel koordiniert.

Meeresbeobachtung braucht mehr und qualitativ hochwertigere Daten

Hintergrund der Projekte sind die weiterhin zu gering vorhandenen Daten zur Meeresbeobachtung. Diese Daten werden aber in Forschung und Wissenschaft dringend benötigt, um die Auswirkungen des Klimawandels zu dokumentieren, das Wetter besser vorherzusagen und mögliche wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten der Ozeane zu erkennen. Insbesondere fehlen lange Zeitreihen von Daten mit hoher Qualität aus der Tiefsee und Daten über die Biologie und Biochemie des Ozeans. Zwar ist der Atlantik im Vergleich zu anderen Regionen besser erforscht, aber auch hier gibt es immer noch viele Regionen ohne oder mit nur wenigen Daten. Auch war die Meeresbeobachtung bisher zu locker koordiniert und Daten wurden  fragmentiert und monodisziplinär erhoben. Das Projekt AtlantOS dagegen hat ein effizientes, tragfähiges und sinnvoll integriertes gesamt-atlantisches Ozeanbeobachtungssystem geschaffen.

Ein Grund zum Feiern

Der Koordinator des Projekts AtlantOS, Professor Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Meeresforschung Kiel, zeigte sich erfreut über die Entwicklung: „Der mit dieser Tagung erfolgende Start des integrierten Atlantischen Ozeanbeobachtungssystems ist ein Grund zum Feiern, schließlich verbindet das System Länder entlang des gesamten Atlantischen Ozeans, vom Arktischen Ozean bis in den atlantischen Sektor des Südlichen Ozeans.“

Ein globales Beobachtungssystem

„AtlantOS unterstreicht die Bedeutung von Vereinbarungen auf Beckenebene für die Umsetzung eines voll funktionsfähigen globalen Ozeanbeobachtungssystems“, kommentiert Dr. Toste Tanhua, ebenfalls vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Meeresforschung Kiel und einer der Vorsitzenden des Lenkungsausschusses des „Global Ocean Observing System“ (GOOS). GOOS wird von der UNESCO (Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission, IOC), dem UN-Umweltprogramm, der Weltmeteorologie-Organisation und dem International Science Council getragen. „Wir sehen ähnliche Entwicklungen im tropischen Pazifik, der Arktis, dem Südlichen Ozean und dem Mittelmeer“, so Tanhua weiter.

UN-Dekade der Ozeanforschung

Die UNESCO und die UN-Generalversammlung haben den Zeitraum 2021 bis 2030 zur UN-Dekade der Ozeanforschung erklärt. Damit soll das 14. Ziel der Agenda 2020 erreicht werden: "Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen."

Publikation

Niemanden zurücklassen. Weltwasserbericht der Vereinten Nationen 2019.
Deutsche, Österreichische, Schweizerische und Luxemburgische UNESCO-Kommission, 2019