Meldung,
Internationaler Strafgerichtshof entscheidet
2,7 Millionen Euro Entschädigungszahlungen für Kulturgutzerstörungen in Timbuktu
2,7 Millionen Euro Entschädigungszahlungen muss der frühere Rebellenführer der Terrormiliz "Ansar Dine" Ahmad al-Faqi al-Mahdi für die Zerstörung von Kulturgütern in Timbuktu, Mali, leisten. Das entschied der Internationale Strafgerichtshof am 17. August 2017. Da der Verurteilte mittellos ist, regt der Internationale Strafgerichtshof an, Zahlungen aus dem von seinen Mitgliedstaaten unterhaltenen Treuhandfonds für Opfer zu leisten. Bereits im September 2016 hatten die Richter al-Mahdi der Planung, Überwachung und teilweisen Ausführung der Zerstörung von neun Mausoleen und einer Moschee in Timbuktu schuldig gesprochen und ihn zu neun Jahren Haft verurteilt. In einer historischen Entscheidung bewertete der Gerichtshof al-Mahdis Taten damals als Kriegsverbrechen.
2012 zerstörten islamistische Rebellen unter Führung al-Mahdis in der Welterbestadt Timbuktu neun Mausoleen, darunter mehrere Grabmäler nahe der berühmten Djingareyber-Moschee im Süden von Timbuktu. Über drei Jahre hat die UNESCO den Wiederaufbau der zerstörten Moscheen, Mausoleen und Grabstätten von Timbuktu vorangetrieben. Gemeinsam mit lokalen Handwerkern und mit internationaler Unterstützung hat sie die technisch anspruchsvollen Restaurierungsarbeiten im Sommer 2015 erfolgreich abgeschlossen. Im September 2016 konnte die Restaurierung des historischen Tors der Sidi-Yahia-Moschee vollendet werden.
Auch Deutschland beteiligte sich am Wiederaufbau und leistete Unterstützung bei der Konservierung historischer Handschriften der Bibliothek von Timbuktu, die durch Brandanschläge erhebliche Schäden erlitten hatten. Das Auswärtige Amt und die Gerda Henkel Stiftung fördern derzeit ein Projekt, um die wertvollen Manuskript-Bestände zu sichern und zu digitalisieren.
Weitere Informationen
Schuldspruch Al-Mahdis vor Internationalem Strafgerichtshof im September 2016