Pressemitteilung,

UNESCO zeichnet Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen aus

Region zeugt von letztem Superkontinent

Der Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen ist in das globale Netzwerk der UNESCO-Geoparks aufgenommen worden. Das gab der Exekutivrat der UN-Kulturorganisation heute in Paris bekannt. Damit geben in Deutschland nun sieben von der UNESCO ausgezeichnete Regionen Einblick in die Geschichte unseres Planeten.

„Mit dem neuen UNESCO-Geopark gewinnen wir eine weitere Modellregion für nachhaltige Entwicklung“, erklärt Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. „Sein beeindruckendes geologisches Erbe wird durch eine zukunftsfähige Nutzung, durch sanften Tourismus und Projekte für Bildung und Forschung für kommende Generationen bewahrt. Diese wichtige Auszeichnung wird die Region weiter stärken“, so Böhmer.

Der UNESCO-Geopark im Herzen Thüringens ist einer der kleinsten seiner Art in Deutschland. Auf rund 700 Quadratkilometern zeugen Gesteine und Fossilien von der Entstehung, Entwicklung und dem Zerfall des Superkontinents Pangäa vor mehr als 150 Millionen Jahren. Zwischen Thüringer Wald und dem Burgenland Drei Gleichen öffnet sich ein Schaufenster der Erdgeschichte, das den Blick freigibt auf die urzeitliche Flora und Fauna der Region.

„Es freut mich sehr, dass aus der Mitte Deutschlands heraus nun ein weiterer hervorragender Partner das weltweite Netzwerk der UNESCO-Geoparks verstärkt“, betont Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. „Die UNESCO-Auszeichnung ist eine wohlverdiente Wertschätzung für die hervorragende Arbeit des Geoparks Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen. Sie spiegelt das große Engagement aller Mitarbeitenden und ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer wider“, so Müntefering weiter.

Im jüngsten UNESCO-Geopark Deutschlands befindet sich mit dem Bromacker eine der weltweit bedeutendsten Fossillagerstätten. Seit 1974 förderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier zahlreiche Skelette von Ursauriern aus dem Erdaltertum zutage. Für die Erforschung früher Landwirbeltiere spielt die Fundstätte auch künftig eine wichtige Rolle. Bis 2025 werden am Bromacker neue Grabungen durchgeführt, die der Öffentlichkeit durch eine Besucherplattform, digitale Führungen und Veranstaltungen wie Live-Präparationen zugänglich gemacht werden.
 

Hintergrund

UNESCO-Geoparks sind Regionen mit bedeutenden Fossilfundstellen, Höhlen, Bergwerken oder Felsformationen. Sie laden ein, auf den Spuren der Vergangenheit den Planeten Erde und die Bedingungen des Lebens besser zu verstehen. Durch Bildung, Schutz und Förderung nachhaltiger Entwicklung machen sie das geologische Erbe ihrer Landschaft für Bewohnerinnen wie Besucher zugänglich. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und machen Herausforderungen des globalen Wandels zum Thema. 2021 wurden acht Geoparks in das globale Netzwerk aufgenommen. Damit gibt es nun 169 UNESCO-Geoparks in 44 Ländern, sieben davon in Deutschland.
 

Pressekontakt

Deutsche UNESCO-Kommission
Stellvertretender Pressesprecher
Peter Martin
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