Pressemitteilung,

UNESCO-Geoparks tragen zu mehr Klimaschutz bei

Nationalkomitee verabschiedet Positionspapier mit Empfehlungen zum Ausbau der Windkraft.

Sechs UNESCO-Geoparks geben in Deutschland Einblick in die Erdgeschichte. Dass sie sich auf 8,5 Prozent der Landesfläche erstrecken, macht sie zu einem wichtigen Faktor für das Gelingen der Energiewende.

Das vom Auswärtigen Amt eingesetzte Nationalkomitee für die UNESCO-Geoparks hat dazu soeben ein Positionspapier verabschiedet. Es bringt die Klimaschutzziele und den Erhalt bedeutender geologischer Formationen miteinander in Einklang. Darin untermauert das Komitee sein Bekenntnis zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen. Es formuliert zugleich Bewertungsgrundsätze, die verhindern sollen, dass Orte von internationalem geologischen Wert beeinträchtigt werden, wenn in Geoparks Flächen für Windkraftanlagen erschlossen werden.

„Das Positionspapier kommt genau zur richtigen Zeit“, sagt Irmgard Maria Fellner, Vorsitzende des Nationalkomitees und Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik des Auswärtigen Amts. „Deutschland hat als Vorreiter der Energiewende eine hohe Verantwortung für die Erreichung der Klimaschutzziele. Dazu hat sich Deutschland in allen internationalen Foren bekannt. Zur Energiewende leisten auch die großflächigen UNESCO-Geoparks ihren Beitrag, das Positionspapier ermutigt sie hierzu. Zugleich fordert das Nationalkomitee, dass die Geoparks dafür Sorge tragen, dass ihre Flächenanteile mit geologischem Erbe von internationaler Bedeutung und ihr Umfeld nicht beeinträchtigt werden.“

„Klimaschutz ist die große Gegenwartsaufgabe. Wir wollen die Energiewende zügig mit voranbringen. Dies soll gelingen, ohne dass es zu erheblichen Beeinträchtigungen von besonders wertvollem Erbe kommt“, erklärt Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, welche die Geschäftsstelle des Nationalkomitees bildet. „Mit dem Positionspapier verfügen die Geoparks nun über einen Leitfaden, wie sie die doppelte Herausforderung von Klimaschutz und Geotopschutz im Sinne der Agenda 2030 lösen können. Damit ist dem Nationalkomitee eine richtungsweisende Positionierung gelungen. Sie wird auch den vielen Bürgerinnen und Bürgern aus UNESCO-Geoparks weiterhelfen, die sich Rat suchend an uns gewandt haben.“

Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) betont: „Als Mitglied im Nationalkomitee haben wir den Vorbereitungsprozess dieses Positionspapier von fast zwei Jahren gerne unterstützt. Durch verschiedene wissenschaftliche Analysen und einen breiten Abstimmungsprozess mit allen Beteiligten ist eine sehr ausgewogene Positionierung gelungen, die genau zeigt, wie die Energiewende in einem Land mit vielen konkurrierenden Ansprüchen an die Fläche gelingen kann. Dazu zählt neben dem Ausbau erneuerbarer Energien, wie der Windkraft, auch andere Infrastruktur.“

Hintergrund

UNESCO-Geoparks sind Regionen, die Erdgeschichte besonders anschaulich zeigen, bedeutende Fossilfundstellen oder Gesteinsformationen vorweisen. Durch Bildung, Schutz und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung machen sie das Erbe ihrer Landschaft erlebbar, für Bewohner wie für Besucher. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und machen Herausforderungen des globalen Wandels in der Region zum Thema. Derzeit gibt es 147 UNESCO-Geoparks in 41 Ländern, sechs davon in Deutschland.

Pressekontakt

Deutsche UNESCO-Kommission
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Peter Martin
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de