Pressemitteilung,

Geopark Vulkaneifel erhält UNESCO-Urkunde

Maare und Vulkane in der Eifel sind Lehrbuch der Erdgeschichte

Am 12. September verleihen Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission und Michael Reiffenstuel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt und Vorsitzender des Nationalkomitees für die UNESCO-Geoparks, dem Geopark Vulkaneifel die Urkunde zur Auszeichnung als UNESCO Global Geopark. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel halten Grußworte im Rahmen des Festakts in Gillenfeld, Gemeinde Daun. Der Natur- und Geopark Vulkaneifel wurde im November 2015 in das neu geschaffene "International Geoscience and Geopark Programme" der UNESCO aufgenommen. Durch vulkanische Wasserdampfexplosionen geschaffene Maare und rund 350 Vulkane prägen das Eifelgebiet rund um die Städte Daun, Hillesheim und Gerolstein.

Anlässlich der Auszeichnung des Geoparks Vulkaneifel als UNESCO-Global Geopark sagt Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Sonderbeauftragte des Auswärtigen Amts für UNESCO-Welterbe, UNESCO-Kulturkonventionen und UNESCO-Bildungs- und Wissenschaftsprogramme: „UNESCO-Geoparks schaffen Identifikation mit der Region und fördern Verständnis für den globalen Wandel, natürliche Ressourcen und Katastrophenvorsorge. Der Geopark Vulkaneifel ist ein Vorreiter der Geoparkbewegung und steht für regionale Entwicklung und internationale Zusammenarbeit. Deshalb gratuliere ich sehr herzlich zur Auszeichnung als UNESCO Global Geopark.“

Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission, unterstreicht: „Die Landschaft des UNESCO-Geoparks Vulkaneifel ist ein Lehrbuch der Erdgeschichte. In den Maaren hat der Vulkanismus vor etwa 700.000 Jahren beeindruckende Spuren hinterlassen. Und auch Fossilien von Weltrang wie das Eckfelder Urpferdchen oder die älteste bisher bekannte Honigbiene aus dem Eozän finden sich in der Region. UNESCO-Geoparks stehen zugleich vor der Aufgabe, an einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Zukunft mitzuarbeiten und die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu adressieren. Mit seinem landschaftlichen Potential bietet sich dem UNESCO-Geopark Vulkaneifel eine besondere Chance, die Vulkaneifel im Sinne einer internationalen Modellregion für nachhaltige Entwicklung zu gestalten.“

Der UNESCO-Geopark Vulkaneifel liegt im nordwestlichen Teil des rheinischen Schiefergebirges und erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 30 Kilometer Breite und 50 Kilometer Länge. Bekannt ist der Geopark vor allem für seine durch Vulkanismus geprägte Landschaft, die eine Vielzahl von Maaren, Vulkanen sowie Mineral- und Kohlensäurequellen aufweist. Die Erde unter der Vulkaneifel ist auch heute noch in Bewegung. Die Eifel hebt sich jedes Jahr um bis zu einen Millimeter. Es gibt unzählige Kohlendioxidquellen und unter der Vulkaneifel befindet sich eine heiße Zone, die bis weit in den Erdmantel reicht. Diese Indizien weisen darauf hin, dass der Vulkanismus noch nicht beendet ist, sondern nur eine Ruhepause eingelegt hat.

Hintergrund

UNESCO Global Geoparks sind Regionen mit geologischen Stätten und Landschaften von internationaler geowissenschaftlicher Bedeutung. Diesen Wert machen die Geoparks durch Bildung, Schutz und nachhaltige Entwicklung erlebbar, für Bewohner wie für Besucher. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und machen Herausforderungen des globalen Wandels in der Region zum Thema. Derzeit gibt es 120 UNESCO Global Geoparks in 33 Ländern, sechs davon in Deutschland: Bergstraße-Odenwald, TERRA.vita, Schwäbische Alb, Vulkaneifel, Harz–Braunschweiger Land–Ostfalen sowie der deutsch-polnische Geopark Muskauer Faltenbogen.

Zeit und Ort der Urkundenverleihung:

12. September 2016, 10.00-12.00 Uhr
Naturfreibad am Pulvermaar, Gillenfeld

Programm der Urkundenverleihung

Weitere Informationen

UNESCO-Geoparks 

UNESCO-Geopark Vulkaneifel

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Pressekontakt:

Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin
Katja Römer
Telefon: 0228-60497-42
E-Mail roemer(at)unesco.de