Ich freue mich, dass das UNESCO-Komitee in diesem Jahr über gleich zwei Welterbe-Vorschläge aus Ostdeutschland entscheiden wird. Neben dem Residenzensemble am Ufer des Schweriner Sees könnte die Wiege der Herrnhuter Brüdergemeine in Sachsen Teil des Menschheitserbes werden. Zusammen mit den Tochtersiedlungen der Reformationsbewegung in Dänemark, Nordirland und den USA ist Herrnhut ein bemerkenswertes Symbol für den kulturellen und geistigen Austausch über Ländergrenzen und Kontinente hinweg.

Neben vielen großartigen Nominierungen wird sich das Komitee den Herausforderungen für das Welterbe widmen. Konflikte und Kriege, wie Russlands andauernder Angriff auf die Ukraine, aber auch der Klimawandel bedrohen die großen Zeugnisse unserer Geschichte. Wetterextreme, steigende Temperaturen, Stürme und Fluten setzen vielen Welterbestätten erheblich zu.

Unser Ziel muss es sein, das Welterbe nicht nur zu schützen, sondern auch zukunftsfähig zu machen. Die UNESCO setzt auf Nachhaltigkeit. Vielerorts schließt das den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Deshalb hat die Kulturorganisation vor kurzem einen Leitfaden zur Vereinbarkeit von Windkraft und Welterbe veröffentlicht, formuliert Empfehlungen und macht Vorgaben, wie der Ausbau Erneuerbarer möglich wird, ohne das kulturelle Erbe zu gefährden. Ich hoffe, dass das Komitee diesen Weg weitergehen wird.

Hintergrund

Das UNESCO-Welterbekomitee tagt vom 21. bis 31. Juli in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Es setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der WelterbekonventionExterner Link: zusammen. Es entscheidet in der Regel jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit dem Erhaltungszustand eingeschriebener Stätten. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen derzeit 1.199 Kultur- und NaturstättenExterner Link: in 168 Ländern. 56 davon gelten als bedroht.Externer Link: Deutschland verzeichnet 52 WelterbestättenExterner Link:.

Die Bundesrepublik hat in diesem Jahr das Residenzensemble SchwerinExterner Link: für einen Eintrag in die Welterbeliste vorgeschlagen. Zudem sind die Siedlungen der Herrnhuter BrüdergemeineExterner Link: in Nordirland, den USA und Deutschland zur Aufnahme in die Welterbeliste empfohlen. Gemeinsam mit dem bereits 2015 ausgezeichneten ChristiansfeldExterner Link: in Dänemark sollen sie zu einer transnationalen Welterbestätte zusammengeführt werden.

Weitere Informationen

Pressematerial zur 46. Sitzung des UNESCO-WelterbekomiteesExterner Link:

Website zur 46. Sitzung des UNESCO-WelterbekomiteesExterner Link:

UNESCO-Leitfaden für Windenergie-Projekte im Welterbe-KontextExterner Link:

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de

Blick auf das Schweriner Schloss vom Brunnen im Burggarten über die Orangerie
Pressemitteilung |

Residenzensemble Schwerin ist Welterbe

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