Was hoffen Sie, im Rahmen des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage zu erreichen und was haben Sie bereits erreicht? 

Claudio Zunguene: Durch das Projekt hoffen wir, die Art und Weise, wie die lokale Bevölkerung am Management und Monitoring des Welterbes teilhat, zu verbessern und zu intensivieren. Insbesondere wollen wir die lokale Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass sie einen bedeutenden Beitrag zum Schutz des Welterbes leisten kann. Dafür machen wir den außergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes deutlich. 

Bis jetzt (November 2020, Anm. d. R.) haben wir es geschafft, die wichtigsten Akteurinnen und Akteure zu mobilisieren. Mithilfe von ihnen erreichen wir nun die große Mehrheit der Bevölkerung, die auf der Insel und in den uns umgebenden Schutzzonen lebt. 

Ein erster Meilenstein unseres #SOSAfricanHeritage-Projektes war das Community Training, das wir mit zentralen Akteurinnen und Akteuren durchgeführt haben. Dies war ein Wendepunkt für den neuen Management-Ansatz des Mozambique Island Conservation Office.

Haben sich die pandemiebedingten Beeinträchtigungen an Ihrer Welterbestätte verändert, seit Sie Ihre Bewerbung für das #SOSAfricanHeritage-Programm im August 2020 eingereicht haben? 

Claudio Zunguene: In der Tat – es gibt einige Veränderungen: Die Insel ist wieder – im Rahmen und unter Berücksichtigung der Präventivmaßnahmen – für Handel und Tourismus geöffnet. Die lokale Bevölkerung arbeitet weitestgehend mit den Gesundheitsbehörden zusammen und verbreitet Informationen im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen. 

Nichtsdestotrotz: Die lokale Bevölkerung vernachlässigt mehr und mehr das konsequente Tragen von Masken. Die Maske ist nicht mehr Gegenstand des Schutzes gegen Covid-19. 

Wie geht die lokale Bevölkerung auf der „Ilha de Mozambique“ mit den Herausforderungen um, die sich aus der Pandemie ergeben? 

Claudio Zunguene: Die lokale Bevölkerung tut sich schwer im Umgang mit diesen neuen Herausforderungen, weil sie vor allem Auswirkungen auf das familiäre Einkommen haben. Die wichtigsten Wirtschaftszweige auf der Insel sind die Fischerei und der Tourismus. Diese beiden Aktivitäten sind im Zuge der Pandemie massiv beeinträchtigt gewesen, was zu Verzweiflung und Resignation beiträgt. 

Gibt es unerwartete positive Nebeneffekte des von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderten Projektes oder der Pandemie? 

Claudio Zunguene: Das #SOSAfricanHeritage-Projekt hat die lokale Bevölkerung mit neuer Hoffnung erfüllt. Es hat sich gezeigt, dass besonders während einer Pandemie eine aktive Gemeinschaft wichtig für das Welterbe-Management und -Monitoring ist. Die lokale Bevölkerung ist sehr zufrieden mit dem Projekt und hofft, dass weitere finanzielle Unterstützung dieser Art die Insel erreichen wird. 

Durch das Projekt haben wir auch eine Facebook-Seite und eine interaktive WhatsApp-Gruppe „Together for the island’s heritage“ erstellt und stehen so nun in einem engeren Austausch mit der lokalen Bevölkerung. 

Infobox

Das Sonderprogramm

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, an 22 Welterbestätten und Biosphärenreservaten in Ländern Afrikas zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beizutragen sowie Räume zu sichern, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind. 

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