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Künstliche Intelligenz für mehr Geschlechtergerechtigkeit

In einem Workshop der Deutschen UNESCO-Kommission tauschten sich Expertinnen und Experten aus, wie geschlechterbezogene Diskriminierung durch Künstliche Intelligenz (KI) verhindert werden und welchen Beitrag KI zu mehr Geschlechtergerechtigkeit leisten kann. Das Ergebnispapier mit konkreten Handlungsansätzen für Politik und Verwaltung wurde nun veröffentlicht.

KI-Systeme sind nur so neutral, wie die Daten, aus denen sie lernen und die Menschen, die sie entwickeln. Deshalb birgt ihr Einsatz immer die Gefahr, dass Stereotype reproduziert werden und bestimmte Gruppen diskriminiert werden – zum Beispiel aufgrund ihres Geschlechts. Wie lässt sich das verhindern? Und wie kann künstliche Intelligenz möglicherweise sogar zu mehr Geschlechtergerechtigkeit beitragen?

Workshop zur Umsetzung der UNESCO-Empfehlung

In einem Workshop der Deutschen UNESCO-Kommission im Mai 2022 tauschten sich 38 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu diesen Fragen aus. Grundlage der Diskussion war die UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz. Darin werden politische Handlungsaufträge zur Förderung von mehr Diversität in der KI-Entwicklung formuliert und Mechanismen gegen Diskriminierung empfohlen. Die Expertinnen und Experten erarbeiteten im Rahmen der Veranstaltung konkrete Vorschläge, wie die Empfehlung in Deutschland umgesetzt werden kann.

Handlungsansätze für die Politik

Das Ergebnispapier der Veranstaltung wurde nun veröffentlicht. Es enthält eine Zusammenfassung mit zehn Handlungsansätzen, die Politik und öffentliche Verwaltung bei der Umsetzung der UNESCO-Empfehlung zur KI-Ethik unterstützen soll. Vorgeschlagen werden zum Beispiel ein Transparenzregister für KI-Systeme, die Stärkung von Betroffenenrechten sowie interdisziplinäre und diverse KI-Entwicklungs-Teams.

Hintergrund

Im November 2021 haben die 193 UNESCO-Mitgliedstaaten den ersten global gültigen Völkerrechtstext zur ethischen Entwicklung und Nutzung von KI verabschiedet: die Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz. Der Text setzt sowohl für aktuelle als auch für zukünftige Anwendungsbereiche von KI einen klaren ethischen Rahmen in elf Politikbereichen, darunter Bildung, Kultur, Kommunikation, Arbeit und Gesundheit. Die Deutsche UNESCO-Kommission unterstützt die Umsetzung der Empfehlung in Deutschland und führt dazu unter anderem eine Workshop-Reihe durch.