UNESCO-Lehrstuhl für Historische Stadtlandschaften und Kulturerbe-Verträglichkeitsprüfungen

Anwendungsorientierte Forschung und Lehre im Bereich historische Stadtlandschaften

Illustration UNESCO-Lehrstühle

Fakten

Der UNESCO-Lehrstuhl befasst sich mit historischen Stadtlandschaften, die unter einem hohen Veränderungsdruck stehen, insbesondere wenn bauliche Maßnahmen zur Transformation einer UNESCO-Welterbestätte führen können.

Weltweit befinden sich Städte im Wandel. Dies hat auch Auswirkungen auf historisch gewachsene Stadtlandschaften und UNESCO-Welterbestätten im urbanen Raum, was mitunter zu Zielkonflikten führt. Beispielweise kann der Bau einer neuen Straßenbahnlinie von großer Bedeutung für die Förderung von nachhaltiger Mobilität sein. Hierdurch wird allerdings das Stadtbild verändert, was auch die strukturelle, visuelle oder funktionale Transformation einer UNESCO-Welterbestätte mit sich bringen kann.

Derartige Zielkonflikte stehen im Zentrum der Forschung und Lehre des UNESCO-Lehrstuhls für historische Stadtlandschaften und Kulturerbe-Verträglichkeitsprüfungen an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Um lösungsorientierte Vorschläge zu bereiten, bündelt der UNESCO Lehrstuhl Expertise zu Fragen der Planung, des Managements und der Evaluierung von Projekten in UNESCO-Welterbestätten und entwickelt Strategien zur Konfliktprävention und Mediation. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass auf Grund des Welterbe-Status nicht nur lokale, regionale und nationale, sondern auch internationale Akteurinnen und Akteure mit eingebunden werden müssen. Den inhaltlichen Rahmen der Tätigkeiten des UNESCO-Lehrstuhls bildet die vom UNESCO-Welterbekomitee verabschiedete Empfehlung zur historischen Stadtlandschaft.

Insgesamt unterstützt der UNESCO-Lehrstuhl an der Hochschule RheinMain durch seine Expertise vor allem Forschungsvorhaben und Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Kulturerbe-Verträglichkeitsprüfungen. Ein zentrales Anliegen ist außerdem, aktuelle Forschungsergebnisse auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene in der Lehre und Wissensvermittlung einzubringen. Dies geschieht unter anderem durch enge Kooperation mit der Namibian University of Science and Technology (Windhoek) und der German Jordanian University (Amman). Etwa können Studierende dieser Hochschulen englischsprachige Kurse des UNESCO-Lehrstuhls in Wiesbaden belegen. So leistet der UNESCO-Lehrstuhl nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung des globalen Nachhaltigkeitsziels 11 („Nachhaltige Städte und Gemeinden“), sondern auch des Ziels 4 („Hochwertige Bildung“).

Publikation

Scientific Research for Sustainability Development - UNESCO Chairs in Germany.
German Commission for UNESCO, 2017

Lehrstuhlinhaber

Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für Historische Stadtlandschaften und Kulturerbe-Verträglichkeitsprüfungen ist Prof. Dr. Michael Kloos. Er ist seit 2016 Professor für Sicherung und nachhaltige Entwicklung von Stadt- und Kulturlandschaften an der Hochschule RheinMain. Prof. Kloos hat zahlreiche Forschungsvorhaben initiiert, insbesondere mit Schwerpunkt auf UNESCO-Welterbestätten. Er promovierte 2014 am Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen zum Thema Landschaftskonzepte Nordeuropas und visuelle Integrität von Welterbe-Landschaften, um auf dieser Basis Strategien zur Konfliktvermeidung und -lösung zu entwickeln.

weitere Artikel

UNESCO-Lehrstuhl für das Studium des materiellen und immateriellen Erbes

UNESCO-Lehrstühle

UNESCO-Lehrstuhl für das Studium des materiellen und immateriellen Erbes

Der Lehrstuhl erforscht immaterielle und materielle Formen des Kulturellen Erbes aus einer inklusiven sozialwissenschaftlichen Perspektive.
weiterlesen
UNESCO-Lehrstuhl für ein Weltumfassendes Verständnis für Nachhaltigkeit

UNESCO-Lehrstühle

UNESCO-Lehrstuhl für ein Weltumfassendes Verständnis für Nachhaltigkeit

Der UNESCO-Lehrstuhl für ein Weltumfassendes Verständnis für Nachhaltigkeit soll die Einbindung der Sozial- und Geisteswissenschaften in die Nachhaltigkeitsforschung stärken.
weiterlesen

weitere Informationen