Infobox

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2016
  • Verbreitung: deutschlandweit
  • Zentraler Termin: ganzjährig
  • Bereich: Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum; Traditionelle Handwerkstechniken

Entsprechend der diversen Einsatzfelder existieren unterschiedliche Zusammensetzungen von Kalkmörtel. Zunächst werden gesammelte Kalksteine mit Holz in einer Grube gebrannt, mit Wasser gelöscht und schließlich mit Sand vermischt. Der Mörtel wird anschließend durch Beigabe weiterer Stoffe verfeinert, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Hierzu können etwa Tierhaare, Wein, Holzkohle, Asche, Stroh usw. verwendet werden.

Der Ausbau von Transportwegen und Handelsverbindungen führte zu regem Austausch verschiedener Kalkregionen, wodurch die Kulturträger das Wissen um Kalkmörtel stets erweitern konnte. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde jedoch der Einsatz von traditionell hergestelltem Kalkmörtel stark auf das Gebiet der Restaurierung reduziert. Anwenderfreundlichkeit und Kostenrelevanz standen im Vordergrund und daher wurde überwiegend industriell hergestellter Mörtel genutzt.

Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird im Zuge der baubiologischen Bewegung das traditionelle Wissen um Kalkmörtel neu aufgegriffen. Im Zusammenhang mit neuen Formen des Bauens wächst die Nachfrage nach der traditionellen Handwerkstechnik. In einem Kalknetzwerk zusammengeschlossene Handwerker bemühen sich in Deutschland und darüber hinaus, Tradition und Wissen um Kalkmörtel am Leben zu erhalten. Es werden Kurse, z.B. auf Mitmachbaustellen, angeboten, in denen traditionelle Herstellung und Verwendung von Kalkmörtel vermittelt werden. In Hochschulen wird auf das Thema Kalkmörtel wieder eingegangen und auch einzelne Ausbildungsstätten sind bereit, entsprechende Veranstaltungen in ihren Lehrplan aufzunehmen.

Zitat Münch

"Für die Techniken der Fertigung von Kalkmörtel und des Bauens mit dem traditionellen Werkstoff sind komplexes Wissen und ein fundierter Erfahrungsschatz nötig, über die nur noch wenige in Deutschland verfügen – darunter der Museumspark in Rüdersdorf, in dem seit mehr als 200 Jahren Kalkmörtel in Handarbeit hergestellt wird."

Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg a.D.

Kontakt

Lithosphäre Kalk e.V.
Karola König
E-Mail

Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe - Jubiläumsausgabe

Schwarz-Weiß Foto mit analogen Techniken entwickelt zeigt eine Gruppe von Menschen vor einem Festival-Zelt.
Immaterielles Kulturerbe

Analoge Fotografie

Fertigung von Bildnissen als Positiv-Unikate oder als Negative zur Vervielfältigung mittels analoger fotografischer Verfahren.

Meisterklasse im Heißglasstudio beim Symposium "Zwischenwelten in heißem Glas". Person bläst Glas.
Immaterielles Kulturerbe

Studioglas in Frauenau

Der „Glas Kultur Campus“ in Frauenau fördert nachhaltig die Erhaltung und Weitergabe von Wissen der Studioglaskultur durch grenzüberschreitende…

Immaterielles Kulturerbe

Gold- und Silberschmiedehandwerk

Gold- und Silberschmiedehandwerk ist die Kunst, Schmuck und Metallgeräte aus Edelmetallen wie Gold und Silber zu fertigen. Handwerkliche Präzision und…

Zur Karte