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Fakten

  • Aufnahmejahr: 2016
  • Verbreitung: Mecklenburg-Vorpommern
  • Zentraler Termin: zwischen Februar und August
  • Bereich: gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste

Am Festtag wird mit Blasmusik geweckt. Mittags findet ein Umzug mit geschmückten Pferden und Reiter/innen in Festtagskleidung statt. Beim eigentlichen Wettkampf am Nachmittag reiten die Akteure der Reihe nach im Galopp durch die Bahn und schlagen so lange nach der Heringstonne bis diese restlos abgeschlagen ist. Meistens werden dabei drei Könige ermittelt: „Bodenkönig“, „Stäbenkönig“ oder „Tonnenkönig“ wird jeweils derjenige, der das letzte Stück des Tonnenbodens bzw. der Stäbe bzw. der gesamten Tonne abschlägt.

Zitat Hesse

„Wir können stolz auf unsere Tradition sein.“

Birgit Hesse, Kultusministerin Mecklenburg-Vorpommern

Verbreitet hat sich der Brauch im 16. und 17. Jahrhundert von den Niederlanden über Dänemark und Schweden nach Deutschland. Der Brauch ist als bäuerliche Abwandlung mittelalterlicher höfischer Ritterturniere zu verstehen, von denen Bürger, Bauern und Knechte ausgeschlossen waren. Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind die Tonnenreiter in Vereinen organisiert. Sie legen Festablauf, Kleiderordnung und Wettkampfregeln fest. Seit 1950 nehmen auch Frauen teil und konnten bereits einige Titel erringen.

Auf der Halbinsel Fischland und Darß wird das Fest heute jährlich in den verschiedenen Orten an verschiedenen Tagen begangen. In der Region sind es deutlich über 50 Orte, die den Brauch in unterschiedlichen Varianten pflegen. So gibt es beispielsweise Abwandlungen, bei denen mit Fahrrädern, Traktoren oder zu Fuß angetreten wird. Die Tradition wird von Generation zu Generation weitergegeben. Der Brauch wird in Kindergärten und auf Geburtstagen gepflegt und parallel zu den Wettkämpfen der Erwachsenen findet ein Kindertonnenabschlagen statt, wobei die Kinder zu Fuß gegeneinander antreten.

Kontakt

Interessengemeinschaft Tonnenbünde Darß-Fischland
Antje Hückstädt
E-Mail

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