Schriften von Karl Marx: "Manifest der Kommunistischen Partei" (1848) und "Das Kapital", erster Band (1867)
Fakten
- Aufnahmejahr: 2013
- Standort: Internationales Institut für SozialgeschichteExterner Link:, Cruquiusweg 31, 1019 AT Amsterdam, The Netherlands
- UNESCO-Webseite: Memory of the World RegisterExterner Link:
- Webseiten zu den Dokumenten: Manifest der Kommunistischen ParteiExterner Link: und Das KapitalExterner Link:
Marx und Engels, die sich 1844 in Paris kennengelernt hatten, wurden schnell zu den bedeutendsten Theoretikern ihrer Zeit. Der Bund der Kommunisten, eine sozialistische Gesellschaft mit Sitz in London, fragte bei ihnen an, ob sie ihr Programm verfassen könnten. Das Resultat war das „Manifest der Kommunistischen Partei“, ein 23-seitiger Aufruf zur Revolution, 1848 in London erschienen. Es beginnt mit dem heute geflügelten Wort: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“ und endet mit dem bekannten Aufruf: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“
Rund zwanzig Jahre später schrieb Karl Marx „Das Kapital“. Der erste Band, „Der Produktionsprozess des Kapitals“, erschien 1867 und zielte darauf ab, die zwangsläufige Gesetzmäßigkeit der kapitalistischen Produktionsweise zu entschlüsseln. In seinen Thesen beschreibt Karl Marx den zunehmenden Klassengegensatz von Proletariat (Arbeit) und Bourgeoisie (Kapital) im Kapitalismus. Friedrich Engels stellte nach Marx' Tod 1883 aus dessen Manuskripten zwei weitere Bände des Kapitals zusammen.
Die Originale beider Schriften sind verschollen. Für das internationale Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ wurden daher die erste Seite eines handschriftlichen Manuskripts des „Manifests“ von Karl Marx und seine persönliche Ausgabe des „Kapitals“ mit seinen eigenen Anmerkungen ausgewählt. Eine sozialdemokratische Familie hatte die Dokumente in den 1930-er Jahren in die Niederlande verkauft, um ihre Flucht aus Nazi-Deutschland finanzieren zu können. Auf gemeinsamen Vorschlag der Niederlande und Deutschlands hat die UNESCO die beiden Dokumente 2013 in das internationale Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen. Sie werden im Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam aufbewahrt.