Schachtradition in Ströbeck
Fakten
- Aufnahmejahr: 2016
- Verbreitung: Ströbeck/Halberstadt (Sachsen-Anhalt)
- Zentraler Termin: ganzjährig
- Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste
Erst im 19. Jahrhundert öffneten sie sich internationalen Regeln. Bis dahin und darüber hinaus wurde im Dorf nach mittelalterlichen Schachregeln gespielt. Seit 1823 ist Schach Pflichtfach an Ströbecks Grundschule. Seitdem finden regelmäßige Schülerwettbewerbe um Bretter und Figuren statt. Es werden Schachkongresse und regionale, nationale wie internationale Schachturniere veranstaltet; bekannt ist dabei insbesondere das seit 1960 vom Schachverein organisierte Mai-Turnier, an dem jährlich etwa 200 Spieler teilnehmen.
Eine Ströbecker Attraktion ist zudem das „Lebendschach“, ein bereits 1688 eingeführtes Spiel mit lebendigen Figuren, bei dem ein Ensemble einstudierte und freie Partien, Schachtänze und Rezitationen zeigt. 2007 wurde eine Tradition wiederbelebt, nach der ein Bräutigam gegen den Bürgermeister Schach spielen muss. Geht er als Sieger hervor, gewinnt er seine Braut, verliert er, muss er ein Strafgeld in die Gemeindekasse zahlen.
Bildergalerie Schachtradition
Zitat Huch
Das Schachspiel und alle damit verbundenen Traditionen tragen eine wichtige identitätsstiftende und gemeinschaftsbildende Funktion für die Ströbecker. Stolze Gewinner von Turnieren schmücken ihre Häuser mit Schachsymbolen und selbst die Bürger, die nicht aktiv Schach spielen, begegnen der Tradition alltäglich auf vielfältige Weise.
Die Weitergabe der Schachtradition erfolgt innerfamiliär sowie in Schulen oder im Schachverein. Schach besitzt in Ströbeck zudem eine integrative Funktion, denn auch Neubürger werden durch die vielseitigen Formen der Traditionspflege in die Schachgemeinschaft einbezogen.
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