Goldener Brief des birmanischen Königs Alaungphaya an den britischen König George II.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2015
- Standort: Niedersächsische Landesbibliothek HannoverExterner Link:, Waterloostraße 8, 30169 Hannover
- UNESCO-Webseite: Memory of the World RegisterExterner Link:
- Webseite zum DokumentExterner Link:
Die inhaltliche und welthistorische Bedeutung des Briefes ergibt sich vor allem aus dem Zusammenhang mit dem ersten global ausgetragenen Konflikt: Der Siebenjährige Krieg (1756–63) ist Auslöser des diplomatischen Austauschs zwischen Ost und West. Alaungphaya führte einen innerbirmanischen Krieg, um sein Herrschaftsgebiet militärisch und institutionell zu sichern. Alaungphaya und seine Gegner suchten Bündnisse zur Unterstützung des eigenen Kampfes. In der handelspolitischen Verbindung mit Großbritannien sah er die Chance, eine Brücke vom Osten in den Westen zu schlagen.
Obwohl er unbeantwortet blieb, ist der Brief Zeugnis der frühkolonialen Geschichte Asiens. Er dokumentiert die Stellung des Königs Alaungphaya, einem der wichtigsten Könige in der birmanischen Geschichte. Außerdem steht er für die Übertragung der Rivalität zwischen Großbritannien und Frankreich von Europa und Nordamerika nach Asien.
Der Brief aus purem Gold ist der einzige erhaltene Brief dieser Art aus Birma. Materiell ist der auf einem Goldblatt verfasste, mit 24 Rubinen verzierte und in eine Elfenbeindose eingerollte Brief ein einzigartiges Zeugnis, dessen Echtheit durch Gutachten bestätigt wurde: sein Goldgehalt liegt bei 96 bis 99 Prozent, die Abteilung Edelsteinforschung der Universität Mainz wies die Echtheit der Rubine nach. Der Goldene Brief wird in der niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover verwahrt.
Die Nominierung wurde gemeinsam von der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, dem Kulturministeriums der Republik der Union Myanmar und der Nationalbibliothek des Vereinigten Königreichs (British Library) eingereicht.