Forster Hanselfingerhut-Spiel
Fakten
- Aufnahmejahr: 2016
- Verbreitung: Gemeinde Forst
- Zentraler Termin: Sonntag Lätare (Sonntag drei Wochen vor Ostern)
- Bereich: Mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen; Darstellende Künste; Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste
Das Spiel wird von sechs männlichen Spielern aufgeführt. Zunächst findet ein Kampf zwischen Winter und Sommer statt, aus dem letzterer als Sieger hervorgeht. Verkörpert wird dies durch zwei Spieler. Der eine sitzt in einem Sommerhäuschen aus Efeu, der andere in einem Winterhäuschen aus Stroh. Bei der letzten Aufführung wird das Winterhäuschen verbrannt. Als Richter fungiert die Figur des sogenannten „Henrich-Fähnrich“, der wie ein Landknecht mit Federhut, Säbel und Geldbüchse kostümiert ist.
Hauptfigur des Spiels ist der „Hanselfingerhut“. Er trägt ein Flickenkleid aus bunten Lappen und Spielkarten und verkörpert einen Vagabunden, der außerhalb des Dorfes in den Sumpfwiesen lebt. Der sogenannte „Scherer“, ein Barbier gekleidet in dunklem Wams, weißer Hose und Hut soll den Hanselfingerhut durch Rasur und Aderlass mit einem übergroßen hölzernen Rasiermesser kultivieren. Die letzte Figur ist die „Nudelgret“, die während des Spiels alle mit frischen Brezeln versorgt.
Schriftlich nachweisbar ist das Fest seit 1721, fand jedoch vermutlich bereits früher statt. Eine weitere Forster Tradition fällt mit dem Spiel zusammen: Der Kammergerichtsleser Felix-Christoph Traberger hat im Jahre 1600 eine Spende verrichtet, damit Forster Kinder am Sonntag Lätare eine Speise erhalten. Auch heute bekommen alle Kinder noch einen „Spitzweck“ aus Hefeteig.
Fest und Engagement der Spieler werden vom Verein für Tradition und Dorfverschönerung koordiniert sowie von der Gemeinde unterstützt. Als erstes Fest im Jahr ist es ein wichtiges Dorffest und gewinnt zunehmend an Popularität.
Zitat Lucas
Kontakt
Gemeinde Forst
Ortsbürgermeister Bernhard Klein
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