Feldgeschworenenwesen in Bayern
Fakten
- Aufnahmejahr: 2023
- Verbreitung: Heidelberg, deutschlandweit und darüber hinaus
- Zentraler Termin: ganzjährig
- Bereich: mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen, darstellende Künste
Der Ausdruck „Siebener“ entstand, weil in der Regel sieben Feldgeschworene in einer Gemeinde tätig sind. Durch die ungerade Zahl kann bei Unstimmigkeiten stets eine eindeutige Entscheidung gefällt werden. Besondere Bedeutung erlangten die Siebener in Franken, das durch seine klein strukturierten Grundstücksparzellen viele Grenzverläufe aufwies. Heute bilden Stadt und Landkreis Fürth in Mittelfranken ein wichtiges Zentrum der Traditionspflege.
Durch das Setzen von Grenzsteinen werden Grundstücksgrenzen für alle sichtbar gemacht. Dabei graben die Siebener traditionsgemäß nur ihnen bekannte Zeichen aus Metall, Glas, Ton oder Ähnlichem auf eine bestimmte Art und Weise mit ein. Dieses sogenannte „Siebenergeheimnis“ ist für die Eingeweihten ein sicheres Indiz, ob ein Grenzstein versetzt wurde.
Bildergalerie
Zitat Dießl
Noch heute müssen Siebener einen Eid ablegen, dieses Geheimnis zeitlebens zu bewahren und nur mündlich an Nachfolger weiterzugeben. Seit zu Beginn des 19. Jahrhunderts die staatliche Landvermessung eingeführt wurde, arbeiten die Siebener effektiv und vertrauensvoll mit den Vermessungsbehörden zusammen.
Die Gemeinschaft der Siebener wird durch jährliche Grenzumgänge, Jahrestage, regelmäßige Versammlungen, Fortbildungen und gemeinsame Ausflüge gefestigt. Neue Siebener werden von älteren Amtskollegen demokratisch gewählt. Spezielle Handwerkstechniken und Besonderheiten der Tradition werden durch aktives Tun und mündliche Überlieferung von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Feldgeschworenen - Hüter der Grenzen
Kontakt
Feldgeschworenenvereinigung Landkreis und Stadt Fürth
Hans Satzinger
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Jutta Massl
E-Mail
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