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Fakten

  • Aufnahmejahr: 2014
  • Verbreitung: deutschlandweit
  • Zentraler Termin: ganzjährig, Schwerpunkt "Tag des Deutschen Brotes" im Mai
  • Bereich: Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste; Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum; Traditionelle Handwerkstechniken

Die regionale Vielfalt der Brote in Deutschland gründet vor allem auf den besonderen bodenkundlichen und klimatischen Voraussetzungen und der politischen, historischen und geografischen Entwicklung von Deutschland. Durch Rohstoffknappheit in Notzeiten, durch Umwelteinflüsse und Kriege wurden den Bäckern immer wieder Kreativität und Einfallsreichtum abverlangt.

Die historisch angelegte Vielfalt erlebt auch in jüngster Zeit einen neuen Schub. Hierzu gehört nicht allein der zunehmende Einsatz von fast in Vergessenheit geratenen Urgetreidearten wie Einkorn, Emmer und Dinkel, sondern auch das stets weiterentwickelte Angebot von Broten zu religiösen Feiertagen, traditionellen Feierlichkeiten und sonstigen Brauchanlässen.

Neben der Vielfalt bei der Auswahl der natürlichen Hauptzutaten haben sich über die Jahrhunderte auch verschiedenste Herstellungsweisen entwickelt. Nicht nur die Bauart und Funktion unterschiedlicher Ofensysteme, sondern auch verschiedene Parameter wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit beim Backvorgang haben in jeder Region Deutschlands eine breite Variation von ortsüblichen Spezialitäten entstehen lassen. Hinzu kommt eine schier unendliche Formenvielfalt der Brote, die durch diverse Formgebungs- und Backprozesse bedingt wird.

Die deutschen Bäcker haben all das Wissen um Rohstoffe, backtechnologische Verfahren sowie das Bewusstsein für Tradition, Bräuche und Moderne über Jahrhunderte empirisch aufgebaut und optimiert. Die im Bäckerhandwerk seit dem Mittelalter beliebte „Bäckerwalz“ sorgt dafür, dass junge Bäcker ihr Wissen in die ganze Welt tragen, aber auch neue Fertigkeiten und Kenntnisse aus fremden Ländern mit nach Deutschland bringen.

Zitat Mälzer

"Handwerklich hergestelltes Brot bedeutet für mich pure Ess- und Genusskultur. Eines der wichtigsten Mahlzeiten ist für mich das klassische Abendbrot, mit dem ich sehr viele schöne Erinnerungen verbinde. Aber auch in der Gastronomie erlebe ich, dass der Geruch von ofenwarmen Brot auf dem Tisch etwas ist, was die Leute wirklich begeistert."

Tim Mälzer, TV-Koch und Botschafter des Deutschen Brotes 2014

Die Wertschätzung des Kulturguts „Brot“ besitzt seit jeher im familiär-häuslichen Umfeld eine herausragende Bedeutung. Sei es das gemeinsame Frühstück im Kreise der Familie, das Abendbrot, oder auch die Brotzeit zwischendurch: Der gemeinsame Genuss von Brot war und ist nicht nur vielfach namengebend für gesellige Runden, sondern hat stets einen hohen Stellenwert im sozialen Austausch von Familien und Gruppen.

Das Brot ist daher zentraler Bestandteil für Orte und Momente, in denen sich Menschen begegnen, um zu kommunizieren. Die Geselligkeit und das Brot sind auch ein im christlichen Kontext oder im Brauchkomplex bürgerlicher Christen stark verwurzeltes Begriffspaar: Das Brot ist das Symbol für den Leib Christi, das Brotbrechen zentraler Bestandteil der gemeinsamen Eucharistiefeier. Das Erntedankbrot, ein aufwendig gestaltetes Symbolbrot, gilt als der Inbegriff des Danks für eine reiche Ernte und den damit gesicherten Wohlstand. Neuen Nachbarn überreicht man zum Einzug Brot und Salz als Zeichen und Wunsch für Glück und Prosperität. Zudem findet sich das Brot in unzähligen Redensarten und Sprichworten.

Kontakt

Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Daniel Schneider
zv@baeckerhandwerk.de
www.baeckerhandwerk.deExterner Link:

Video zur Deutschen Brotkultur

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