Zu Fuß lässt sich der Geopark gut erkunden
© Bernd Doerwald

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald

Der „Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald“ erstreckt sich über drei Bundesländer (Hessen, Baden-Württemberg und Bayern), zwischen der UNESCO-Weltnaturerbestätte Grube Messel bei Darmstadt im Norden, dem Rheintal im Westen über den Odenwald bis nach Heidelberg und in das Neckartal im Süden.

Im Westen des Gebietes liegt der flache Oberrheingraben. Der hoch aufragende „Kristalline Odenwald“ bietet dazu einen scharfen Kontrast. Er hat sich aus Tiefengesteinen des Erdaltertums gebildet, die vor etwa 340 Millionen Jahren entstanden sind, als zwei Großkontinente kollidierten. Dabei bildeten sich im Untergrund Gesteinsschmelzen, die in die Erdkruste aufstiegen. In diese dramatischen erdgeschichtlichen Ereignisse kann man heute noch Einblick nehmen, beispielsweise am bekannten Felsenmeer im Lautertal. Landschaftlich präsentiert sich der Kristalline Odenwald jedoch als sanfthügelige, offene Kulturlandschaft. Diese geht nach Osten über in eine Hochfläche mit großen Wäldern und markanten Tälern. Die Hochflächen und Täler bestehen aus Sand-, Schluff- und Tonsteinen, die im Erdmittelalter, vor etwa 250 Millionen Jahren, in einer Fluss- und Seenlandschaft im Inneren des Riesenkontinents Pangaea entstanden. Der Südosten hingegen ist geprägt durch den Übergang zum Bauland – eine Muschelkalk-Landschaft, die sich durch typische Karsterscheinungen (Höhlen und Dolinen) auszeichnet.

Infobox

Fakten

„Nationaler Geopark“ ist der Naturpark Bergstraße-Odenwald seit 2003. Ein Jahr später wurde er als eine der ersten 25 Regionen weltweit als Globaler und Europäischer Geopark Mitglied im „Weltnetz der Geoparks“. Im Jahr 2015 folgte dann die Aufnahme in das "International Geoscience & Geoparks Programme" der UNESCOUNESCO , verbunden mit der Auszeichnung " UNESCOUNESCO Global Geopark". Zwei UNESCOUNESCO -Welterbestätten liegen im Geopark, die Grube Messel und das Kloster Lorsch.

Felsenmeer

Ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung

In Zusammenarbeit mit Kommunen, Tourismusorganisationen und der lokalen Wirtschaft fungiert der UNESCO-Geopark als Plattform für die Entwicklung nachhaltiger Tourismusangebote, zum Erhalt der regionalen Identität, zur Unterstützung und Entwicklung authentischer lokaler Produkte und Umsetzung von Infrastrukturprojekten.

Neun Landkreise und 105 Kommunen sind Mitglieder im UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald, einschließlich der Universitätsstädte Darmstadt und Heidelberg. Das einzigartige Naturerbe und das  reiche kulturelle Erbe des UNESCO-Geoparks spiegeln sich im umfangreichen Besucherangebot wider.

Besuchern steht mit 20 Infozentren und vier „Eingangstoren“ sowie zahlreichen Rastplätzen, Schutzhütten und gekennzeichneten Wanderwegen eine attraktive Infrastruktur zur Verfügung. Daneben weist eine Vielzahl von Geo-Erlebnispfaden auf landschaftliche und naturräumliche Besonderheiten hin. Wer die Region mit fachkundiger Begleitung entdecken möchte, kann auf viele umweltpädagogische Angebote und Führungen der 45 Geopark-Ranger und knapp 200 Vor-Ort-Begleiter zurückgreifen.

Internationale Partnerschaften

Mit den chinesischen Geoparks LushanExterner Link: (seit 2007) und Hong KongExterner Link: (seit 2010) ist der UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald eine langfristige Kooperation eingegangen. Im Rahmen dieser Partnerschaften tragen gegenseitige Besuche, Trainings für Ranger sowie Zusammenarbeit im Geopark-Management- und im Wissenschaftsbereich dazu bei, voneinander zu lernen.

Mit dem französischen Chablais UNESCO-GeoparkExterner Link: unterhält der Geopark Bergstraße-Odenwald eine intensive Kooperation mit Fokus auf Weinanbau und regionale Produkte. Der Austausch der beiden Regionen baut unter anderem auf einer Städtepartnerschaft zwischen Chablais und Eberbach auf.

Alle zwei Jahre nimmt der UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald an einer deutsch-brasilianischen Symposienreihe in Baden-Württemberg und Brasilien teil. So hat der Geopark auch im Oktober 2017 an dem Symposium on Sustainable Development in Porto Alegre mitgewirkt, wobei innovative Lösungsansätze für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen – wie z.B. in den Bereichen Energie, Wasser und Boden – im Fokus standen.

Andere UNESCO-Geoparks werden regelmäßig in Veranstaltungen im Geopark Bergstraße-Odenwald eingebunden, wie zum Beispiel der portugiesische UNESCO-Geopark Naturtejo im Rahmen des PfingstrosenprojektsExterner Link: der Stadt Lorsch und des Welterbes Kloster Lorsch im Juni 2017. Neben zahlreichen Angeboten und Aktionen rund um die Pfingstrose tauschten die beiden Geoparks heimische Pfingstrosensorten aus.

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