Infobox

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2018
  • Verbreitung: Augsburg
  • Zentraler Termin: 8. August
  • Bereich: Formen gesellschaftlicher Selbstorganisation

Das Augsburger Hohe Friedensfest ist als einziger städtischer Feiertag in Deutschland anerkannt und wird jedes Jahr am 8. August gefeiert. Das Fest erinnert an die durch den Westfälischen Frieden errungene Parität und konfessionelle Gleichstellung von katholischer, lutherischer und reformierter Kirche. Zudem dient es der Erinnerung an die Leidenszeit während des Dreißigjährigen Krieges. Das Friedensfest ist Dokumentation der Auseinandersetzung Augsburgs mit seiner jahrhundertealten Friedens- und Konflikttradition.

Die Anerkennung von Pluralität und das konstruktive Aushandeln von gesellschaftlichen Konflikten als Maßstab für friedliches Zusammenleben stehen heute im Zentrum des Friedensfests. In jährlichen Themenschwerpunkten behandelt es globale wie lokale Entwicklungen, die Augsburg als moderne heterogene Großstadt vor Herausforderungen an den sozialen Frieden stellen. Das Friedensfest regt zu stetem Dialog an, zum „Streiten für den Frieden“ unter Wahrung demokratischer Grundwerte. Es fördert gegenseitiges Kennenlernen und den Respekt vor kultureller und religiöser Vielfalt.

Die Formenvielfalt des Friedensfestes reicht von Diskussionen über Street Art bis zur Konfliktprävention im urbanen Raum. Etwa 100 gesellschaftliche Gruppen, darunter Religionsgemeinschaften, Vereine, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Kunstschaffende und engagierte Einzelpersonen, beteiligen sich aktiv. Niedrigschwellige Formate, wie die Friedenstafel oder das Kinderfriedensfest, bieten Möglichkeiten der gelebten Inklusion und Integration. Zu den Aktivitäten zählen auch Kinder- und Jugendprojekte, Konzerte, Theateraufführungen, interreligiöse Formate und Workshops. Durch seinen partizipativen Ansatz regt das mehrwöchige Rahmenprogramm bürgerschaftliches Engagement sowie die individuelle Identifikation mit dem Thema Frieden an. Begegnungs- und Dialogformate fördern aktive Teilhabe und gelebtes Miteinander.

Das Augsburger Hohe Friedensfest wirkt als Grundlage des Wertekonsenses der Friedensstadt Augsburg weit über den 8. August hinaus. Die Feierlichkeiten werden überregional wahrgenommen und medial begleitet. Für Veranstaltungen wie die Friedenstafel reisen zahlreiche Gäste aus der Ferne an. Die Verleihung des Augsburger Friedenspreises an herausragende Persönlichkeiten wie Michail Gorbatschow sendet Impulse des interreligiösen Dialogs und erfährt internationale Aufmerksamkeit.

Kontakt

Friedensbüro der Stadt Augsburg
Theresa Werner
E-Mail
HomepageExterner Link:

Augsburger Hohes Friedensfest 2018: „Utopie. Was wäre, wenn...?“

Gruppe von Sängern mit Frack und Zylinder
Immaterielles Kulturerbe

Finsterwalder Sangestradition

Ausgehend von einem drei- bis vierstimmigen A-cappella-Gesang hat sich die Finsterwalder Sangestradition entwickelt.

Publikum bei einem Technofestival
Immaterielles Kulturerbe

Technokultur in Berlin

Technokultur ist eine Subkultur rund um den Musikstil Techno, eine Form der elektronischen Tanzmusik, die seit Mitte bis Ende der 1980er Jahre weite…

Schnitzmeister erklärt den am Tisch versammelten Vereinsmitgliedern das handwerkliche Schnitzen einer Perchtenmaske.
Immaterielles Kulturerbe

Kirchseeoner Perchtenlauf

Der Perchtenlauf in Kirchseeon ist eine ortstypische Ausgestaltung des „Perchtenlaufens“, das auch an anderen Orten zur Winterzeit ausgeübt wird. Die…

Zur Karte