
Insel Bioko (Äquatorialguinea)
Die Insel Bioko im Golf von Guinea ist das erste UNESCO-Biosphärenreservat Äquatorialguineas. Im Norden der Vulkaninsel, auf der mehr als 300.000 Menschen leben, befindet sich die Hauptstadt des westafrikanischen Landes. Bioko ist für seinen Artenreichtum bekannt: Hier kommen viele seltene Arten vor, darunter Primaten, etwa 2.000 Pflanzenarten, Vögel, Reptilien und Amphibien. Zwei bestehende Schutzgebiete – das Reservat Luba Caldera und der Nationalpark Pico Basilé – bilden das Herzstück des Gebiets.
Anywaa-Wald (Äthiopien)
Der Anywaa-Wald im Südwesten Äthiopiens erstreckt sich bis an die Grenze zum Südsudan und verbindet mehrere Schutzgebiete auf beiden Seiten. Das über 18.000 Quadratkilometer großen Gebiet gilt als wasserreichstes der Region: Sümpfe, Flüsse, Regenwälder, bewaldete Graslandschaften und Feuchtgebiete beheimaten zahlreiche endemische und bedrohte Arten. Zwei bedeutende Vogelschutzgebiete – der Baro-Fluss und der Gambella-Nationalpark – liegen im neuen UNESCO-Biosphärenreservat.


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Vjosa-Tal (Albanien)
Das Vjosa-Tal ist Heimat zahlreicher geschützter Tier- und Pflanzenarten: Rund 150 von ihnen sind in der Berner Konvention gelistet, darunter Amphibien, Vögel, Säugetiere und Insekten. Das Biosphärenreservat erstreckt sich über rund 330.000 Hektar – eine Fläche größer als Luxemburg. In der besonders geschützten Kernzone finden sich wertvolle Lebensräume wie Auwälder, Feuchtgebiete und geologisch bedeutende Flussabschnitte. In der Pufferzone sind nachhaltige Aktivitäten wie ökologische Landwirtschaft oder nachhaltiger Tourismus möglich. Die lokale Bevölkerung wird aktiv in die Verwaltung eingebunden – unter anderem über einen eigenen Verwaltungsrat.
Quiçama (Angola)
Das UNESCO-Biosphärenreservat Quiçama liegt in der Provinz Kwanza Sul im Westen Angolas und umfasst Küsten, Flussmündungen und Landgebiete mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Es bietet Lebensräume für bedrohte Arten wie den Afrikanischen Manati, eine Seekuhart, und den Savannenelefanten. Auch seltene Pflanzen sind hier heimisch. Acht Kernzonen schützen besonders wertvolle Ökosysteme – darunter Mangroven, Vogelinseln und Meeresregionen. In der Entwicklungszone leben über 3.000 Menschen, die vor allem von Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei leben.


Daqingshan (China)
Das Biosphärenreservat Daqingshan liegt in Chinas Yinshan-Gebirge in der Inneren Mongolei und vereint die Pflanzenwelt der Wälder Nordchinas und der Steppen des mongolischen Plateaus. Es gilt als artenreichstes Gebiet der Region. In den sechs streng geschützten Kernzonen leben bedrohte Tierarten wie die Großtrappe, der Steppenadler und das Przewalski-Pferd. Auch die seltene Weidenammer ist hier nachgewiesen. Insgesamt wurden über 3.000 Pflanzen-, Wirbeltier- und Insektenarten im neuen UNESCO-Biosphärenreservat erfasst.
Zhouzhi (China)
Das neue UNESCO-Biosphärenreservat Zhouzhi liegt in der Provinz Shaanxi im Herzen Chinas und umfasst Teile des Qinling-Gebirges. Die bewaldeten Hänge der Region bieten Lebensraum für seltene Arten wie den Qinling-Panda, den Goldtakin und die Goldstumpfnase, eine gefährdete Primatenart. Insgesamt sind über 3.600 Tier- und Pflanzenarten erfasst, darunter zwölf vom Aussterben bedrohte Arten. In den streng geschützten Kernzonen gibt es keine ständige Bevölkerung. Das Gebiet wird gemeinsam von drei Städten und 16 Dörfern verwaltet, die sich aktiv an der Nominierung beteiligt haben.

Sawabi-Inseln, Ras Siyan, Khôr ‘Angar und Godoria (Dschibuti)
In der Meerenge Bab al-Mandab zwischen Rotem Meer und Indischem Ozean bilden Korallenriffe, Mangroven und Lagunen einen einzigartigen Lebensraum für bedrohte Meeresarten und über 200.000 Zugvögel jährlich. Das neue UNESCO-Biosphärenreservat vor Dschibutis Küste zählt zu den artenreichsten tropischen Meeresgebieten weltweit und bietet zugleich großes Potenzial für nachhaltige Fischerei und Tourismus.

Entre Loire et Vilaine (Frankreich)
Zwischen den Mündungen von Loire und Vilaine liegt das Biosphärenreservat Entre Loire et Vilaine. Es erstreckt sich über mehr als 120.000 Hektar im Département Loire-Atlantique und vereint eine außergewöhnliche Vielfalt an Lebensräumen – von Salzwiesen und Flussmündungen bis zu Küstenlandschaften, Torfmooren und von Hecken gesäumten Feldern. In den Feuchtgebieten leben große Vogelpopulationen, rund 50 Pflanzenarten sind geschützt oder in der regionalen Roten Liste aufgeführt.

Lac Bourget (Frankreich)
Zwischen der Rhone und den Alpen liegt das UNESCO-Biosphärenreservat Lac Bourget, das sich durch eine große Vielfalt an Lebensräumen auszeichnet: Seen, Flüsse, Moore, Berglandschaften und mediterran beeinflusste Ökosysteme bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Das Biosphärenreservat verbindet den Erhalt der biologischen Vielfalt mit einer nachhaltigen Entwicklung und dient als Modellregion für Umweltbildung, Forschung und ökologisches Wirtschaften.


Parnon-Gebirge und Kap Maleas (Griechenland)
Das UNESCO-Biosphärenreservat liegt im Südosten der Peloponnes. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Sümpfen, Flüssen, Wäldern und Schluchten beherbergt über 800 Pflanzenarten, darunter die einzigen natürlichen Zedernwälder Europas. Die Region ist bekannt für geschützte Herkunftsbezeichnungen von verschiedenen Lebensmitteln, darunter der Feta-Käse. Rund 89.000 Menschen leben in dem Gebiet, die meisten davon in Sparta. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Tourismus prägen die lokale Wirtschaft.

Cold Desert (Indien)
Im nordindischen Himalaya liegt das neue UNESCO-Biosphärenreservat Cold Desert. Es umfasst eine einzigartige Kaltwüstenlandschaft mit Gletschern, Tälern, Feuchtgebieten und Felsformationen. Die Region ist Lebensraum für mehrere Hundert Pflanzenarten, darunter die Himalaya-Birke und der Persische Wacholder. Im Kerngebiet des Biosphärenreservats liegt der Pin-Valley-Nationalpark. Die Bevölkerung der Region lebt überwiegend im Spiti-Tal.
Raja Ampat (Indonesien)
Das Biosphärenreservat Raja Ampat liegt vor der Westspitze der Insel Neuguinea und umfasst ein großes Archipel mit mehr als 600 Inseln. Es beherbergt eine Vielzahl artenreicher Korallenriffe: Über 75 % aller bekannten Korallenarten kommen hier vor, dazu mehr als 1.300 Arten von Korallenfischen und seltene Meeresschildkröten. Viele dieser besonders sensiblen Lebensräume sind streng geschützt. Die lokale Bevölkerung lebt vom Fischfang, nachhaltigem Tourismus und der Zucht von Seetang und Zackenbarsch.


Snæfellsnes (Island)
Islands erstes UNESCO-Biosphärenreservat liegt im Westen des Landes und vereint Küsten, Feuchtgebiete, Lavafelder, Gletscher und Berge. Diese Vielfalt schafft Lebensräume für etwa 330 Arten wildwachsender Blütenpflanzen und Farne – über 70 % der isländischen Flora – sowie für gefährdete Seevögel und Robben. Drei aktive Vulkansysteme prägen das Gebiet, das sich über knapp 1.500 Quadratkilometer erstreckt und damit etwa anderthalb Mal so groß wie Berlin ist. Die Kernzone bildet der Snæfellsjökull-Nationalpark, die Entwicklungszone umfasst vier Gemeinden mit rund 4.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus.
Ajloun (Jordanien)
Im nördlichen Hochland Jordaniens schützt das UNESCO-Biosphärenreservat Ajloun immergrüne Eichenwälder, die auf dem Kalksteinboden der Region gedeihen. Trotz seiner mit etwa 3.000 Hektar vergleichsweise geringen Größe bietet es seltenen Pflanzen und Fledermäusen einen wichtigen Rückzugsort. Ajloun liegt zudem an einer der wichtigsten Vogelzugrouten der Welt. Die Bevölkerung engagiert sich stark im Naturschutz und entwickelt gemeinsam mit Behörden Projekte für Ökotourismus und nachhaltige Landnutzung.


Jarmuk (Jordanien)
Im Norden Jordaniens bewahrt das Biosphärenreservat Jarmuk ein vielfältiges Mosaik aus Eichenwäldern, Steppen und Wasserläufen. Das Gebiet liegt im Jordangraben und reicht bis zum Fluss Jarmuk, wo das Gelände auf bis zu 150 Meter unter den Meeresspiegel abfällt. Das Gebiet bietet wichtigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. In den fruchtbaren Tälern betreiben über 35.000 Menschen Landwirtschaft und bauen unter anderem Oliven an. Darüber hinaus ist der Tourismus eine wichtige Einkommensquellen für die Bevölkerung der Region.
Mantadia (Madagaskar)
Im Osten Madagaskars beherbergt das UNESCO-Biosphärenreservat Mantadia wertvolle Tropenwälder mit einzigartiger Artenvielfalt. Hier leben 14 Lemurenarten, über 100 Vogelarten und zahlreiche endemische Pflanzen. In der Entwicklungszone wird Kaffee, Vanille und Reis angebaut, Fischzucht und Ökotourismus betrieben. Zudem werden hier verschiedene bedrohte Arten erforscht und mithilfe moderner Technik die Kohlenstoffspeicherfähigkeit der Wälder beobachtet.


Tsimembo (Madagaskar)
Im Westen Madagaskars vereint das Biosphärenreservat Tsimembo Trockenwälder, Seen, Savannen, Mangroven und Feuchtgebiete. Diese Landschaften bieten Lebensraum für seltene Arten wie den Madagaskarseeadler, die Madagaskar-Schienenschildkröte und neun Lemurenarten, darunter den Von-der-Decken-Sifaka. Etwa 47.000 Menschen leben in der Region und betreiben dort unter anderem Reisbau, Viehzucht und Fischerei.
Kinabatangan (Malaysia)
Im Nordosten Borneos erstreckt sich das neue UNESCO-Biosphärenreservat Kinabatangan entlang des gleichnamigen Flusses und verbindet Feuchtgebiete, Mangroven und tropische Wälder. Es beherbergt bedrohte Arten wie den Borneo-Orang-Utan, den Borneo-Zwergelefanten und den Nasenaffen. Die Region gilt als ein Hotspot biologischer Vielfalt und ist andererseits als ein Zentrum intensiver Landwirtschaft – vor allem für seine Palmölproduktion – bekannt, was in der Vergangenheit wiederholt zu Konflikten geführt hat. Nachhaltigkeitsinitiativen wie die Zertifizierung von Plantagen, neue Agrofrostkonzepte und die Etablierung von Wildtierkorridoren versuchen Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung miteinander in Einklang zu bringen.


Khomyn Tal (Mongolei)
Im Westen der Mongolei liegt Khomyn Tal – ein weitläufiges, von Flusslandschaften, Bergen, Dünen und Steppen geprägtes Gebiet. Die Region bietet Arten wie der stark bedrohten Saiga-Antilope, dem Schneeleoparden und dem Przewalski-Pferd, das hier wiederausgewildert wird, geschützte Rückzugsräume und Wanderkorridore. Etwa 300 Haushalte in der Region gehen der nomadischen Viehzucht nach. Ihre Weidewirtschaft und der sorgsame Umgang mit natürlichen Wasserquellen sind Teil eines nachhaltigen Lebensstils. Mit rund 618.000 Hektar ist das Gebiet etwa dreimal so groß wie das Saarland.
al-Dschabal al-Achdar (Oman)
Im Westen des Hadschar-Gebirges liegt das Biosphärenreservat al-Dschabal al-Achdar. Es erstreckt sich über rund 4,5 Millionen Hektar, eine Fläche größer als die Schweiz. Die Region ist bekannt für ihre einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Hier sind etwa das Arabische Tahr und der Arabische Wolf heimisch. Die Höhenlagen von 600 bis fast 3.000 Metern beherbergen über die Hälfte aller in Oman vorkommenden Gefäßpflanzenarten. Etwa 13.000 Menschen leben im Biosphärenreservat, betreiben Landwirtschaft und Viehzucht und tragen zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen bei.


Al-Sareen (Oman)
Etwa 45 Kilometer südwestlich von Omans Hauptstadt Maskat beherbergt das UNESCO-Biosphärenreservat Al-Sareen im Hadschar-Gebirge ein artenreiches Bergökosystem. Das Gebiet ist Rückzugsort des Arabischen Tahr, einer endemischen Wildziegenart. Auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratkilometern leben außerdem Gazellen, Füchse und Wölfe. In der Region befinden sich zudem bedeutende archäologische Fundstätten. Das Biosphärenreservat unterstützt nachhaltige Weidewirtschaft, Imkerei und Ökotourismus.
Arrábida (Portugal)
Nur eine knappe Autostunde südlich von Lissabon liegt das Biosphärenreservat Arrábida: ein Mosaik aus zerklüfteten Kalksteinbergen, steilen Küsten, Höhlen und einer reichen Unterwasserwelt. Auf engem Raum wachsen rund 1.400 verschiedene Pflanzenarten – darunter viele, die sonst nirgendwo vorkommen. Vor der Küste leben Delfine, Wolfsbarsch und Rotbarben. Traditionelle Fischerei, Weinanbau und naturverträglicher Tourismus prägen das Leben in den umliegenden Gemeinden. Besonders geschützte Gebiete erhalten die empfindlichsten Lebensräume. Arrábida verbindet auf kleinem Raum biologische Vielfalt, Kultur und nachhaltige Lebensweisen.


Insel São Tomé (São Tomé und Príncipe)
Der Obô-Regenwald auf São Tomé vor der Westküste Afrikas bedeckt rund ein Drittel der Insel. Er beherbergt zahlreiche endemische Pflanzen und seltene Tierarten wie den São-Tomé-Ibis und die São-Tomé-Spitzmaus. Das Biosphärenreservat umfasst geschützte Wälder, Pufferzonen mit Meeresgebieten und eine Übergangszone mit Agroforstwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Rund 130.000 Menschen leben im Gebiet, das die gesamte Insel umfasst.
Imam Turki Bin Abdullah (Saudi-Arabien)
Im Zentrum Saudi-Arabiens beherbergt das neue UNESCO-Biosphärenreservat bedeutende Wüstenökosysteme mit bedrohten Arten wie der Sandgazelle oder der Arabischen Oryxantilope. Außerdem sind hier zahlreiche Vogelarten wie der Steppenadler oder die Steppenkragentrappe heimisch. In dem weitläufigen Gebiet liegen über 3.000 Jahre alte archäologische Fundstätten, traditionelle arabische Dörfer und alte Karawanenrouten. Rund 23.000 Menschen leben dauerhaft in dem Gebiet. Sie bewirtschaften das Land traditionell mit Kamelzucht, Weidewirtschaft und innovativer Wasserwirtschaft. Der Schutz des Gebiets fördert Naturerhalt und nachhaltige Entwicklung gleichermaßen.


Storkriket (Schweden)
Storkriket ist eine artenreiche Kulturlandschaft im Süden Schwedens. Das rund 110.000 Hektar große Gebiet umfasst Acker- und Waldflächen und reicht bis in die Universitätsstadt Lund. Dort leben die meisten der rund 154.000 Einwohner des Gebiets. Storkriket beherbergt fast ein Viertel aller gefährdeten Arten Schwedens und vereint Naturschutz, Landwirtschaft und urbane Entwicklung. Die Kulturlandschaft hat außerdem große Potenzial in den Bereichen Forschung, Umweltbildung und nachhaltiger Tourismus.
Romit (Tadschikistan)
Im Süden Tadschikistans liegt das Biosphärenreservat Romit, das in Höhenlagen zwischen etwa 1.200 und 3.200 Metern verschiedenste Ökosysteme und Lebensräume vereint – von Bergsteppen über Wälder bis hin zu alpinen Gebieten. Es ist Rückzugsort seltener Arten wie dem Schneeleoparden und bietet mit seinen vielfältigen Landschaften wertvolle Möglichkeiten für Forschung und Bildung. In der Entwicklungszone leben rund 12.000 Menschen, die vor allem Landwirtschaft und Viehzucht betreiben. Die Region ist Ziel von Schul- und Umweltbildungsreisen und entwickelt den Ökotourismus behutsam weiter. Das UNESCO-Biosphärenreservat basiert auf dem staatlichen Schutzgebiet Romit und wird gemeinsam mit lokalen Akteuren verwaltet.
