Terminhinweis,

UNESCO-Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagt vom 28. November bis 3. Dezember

Mehr als 50 Kulturformen für internationale Anerkennung nominiert

Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe tagt in diesem Jahr zwischen dem 28. November und 3. Dezember in Marokkos Hauptstadt Rabat. Mehr als 50 Kulturformen sind 2022 für die internationalen Listen des Immateriellen Kulturerbes nominiert.

Vier davon gelten als dringend erhaltungsbedürftig. In die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit könnten in diesem Jahr unter anderem die Kampfkunst Kun Lbokator aus Kambodscha, die Imkerei in Slowenien und der Raï, Popmusik aus Algerien, aufgenommen werden.

Deutschland hat den Modernen Tanz sowie gemeinsam mit Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien die Flößerei nominiert. Zudem wird über fünf Vorschläge für das UNESCO-Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes beraten.

Die Konferenz wird live im Internet übertragen.
 

Zwischenstaatlicher Ausschuss

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zum Erhalt des Immateriellen Kulturerbes zusammen, darunter erstmals auch Deutschland. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine aktive Umsetzung und identitätsstiftende Komponente für die Trägergemeinschaft der Kulturform, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen, eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern.
 

Dokumente

Alle Arbeitsdokumente des Zwischenstaatlichen Ausschusses sind online verfügbar.

Terminübersicht

Vorläufiger Ablaufplan der 17. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses

Nominierungen für die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit

46 Nominierungen

Nominierungen für die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes

Vier Nominierungen

Nominierungen für das UNESCO-Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes

Fünf Nominierungen
 

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden.

Mehr als 600 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Bauhüttenwesen in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz.

Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zum Erhalt des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland gehört dem Vertrag seit 2013 an.
 

Weitere Informationen

Webseite zur 17. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für das Immaterielle Kulturerbe

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Moderner Tanz im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes

„Ich habe den modernen Tanz zu meinem Leben gemacht“ – Eva Lajko im Interview

Flößerei im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes

„Die Bindetechnik ist eine Kunst“ – Flößer Michèl Grünert im Interview
 

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de