Immaterielles Kulturerbe

UNESCO-Listungen aus Deutschland

Deutschland ist bis dato an zehn Einschreibungen auf den internationalen UNESCO-Listen des immateriellen Kulturerbes beteiligt: Bauhüttenwesen (als gutes Praxisbeispiel), Blaudruck, Genossenschaftsidee und -praxis, Falknerei, Orgelbau und Orgelmusik, Moderner Tanz, Flößerei, Hebammenwesen, traditionelle Bewässerung und manuelle Glasfertigung.

Aufnahmen in die UNESCO-Listen

 

Flößerei

An dem UNESCO-Eintrag sind neben Deutschland Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien beteiligt gewesen. Dieses alte Handwerk findet wieder zunehmend Verbreitung. Flößereivereine halten das traditionelle Wissen wach. Auf Flößerfeste und Floßfahrten, in Schulen und Kindergärten informieren sie über das kulturelle Erbe und die Bedeutung des Rohstoffs Holz in Vergangenheit und Zukunft.

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Moderner Tanz

Der Moderne Tanz umfasst die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum entstandenen und bis heute lebendigen modernen Stile und Ausbildungstraditionen der Rhythmus- und Ausdruckstanzbewegung.

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Bauhüttenwesen (Gutes Praxisbeispiel)

Seit Jahrhunderten bewahren Bauhütten sowohl eigenständig als auch innerhalb ihres grenzüberschreitenden Netzwerks traditionelle Handwerkstechniken, überliefertes Wissen sowie Bräuche und Rituale im Zusammenhang mit dem Bau und dem Erhalt von Kathedralen, Großkirchen und -gebäuden. An dem UNESCO-Eintrag sind neben Deutschland auch Frankreich, Norwegen, Österreich und die Schweiz beteiligt.

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Blaudruck

Blaudruck ist ein Färbeverfahren, das auf Naturmaterialien wie Leinen, Baumwolle oder Seide angewandt wird. Eine Druckreservage, der „Papp“, wird mit teils jahrhundertealten Modeln auf den Stoff aufgetragen. Der Aufdruck dieser Masse bewirkt, dass die Farbe im Färberbad dort nicht angenommen wird und ein entsprechendes weißes Muster auf dem indigo-gefärbten Stoff entsteht. An dem UNESCO-Eintrag sind neben Deutschland auch Österreich, die Slowakei, Tschechien und Ungarn beteiligt.

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Orgelbau und Orgelmusik

Im Orgelbau verbinden sich von jeher Wissen im Umgang mit der Natur und traditionelles Handwerk mit innovativer Technik. Zwischen den Entwicklungen im Orgelbau und in der Orgelmusik ist immer eine kreative Wechselwirkung zu konstatieren, wobei nur selten zu klären ist, ob Orgelbauende durch ihre Instrumente Komponierende oder Komponierende mit ihren Werken Orgelbauende beeinflusst haben.

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Falknerei

Falknerei, auch Beizjagd genannt, ist die Jagd mit abgerichteten Greifvögeln (Beizvögeln) auf freilebendes Wild in seinem natürlichen Lebensraum. Das Abtragen, also Zähmen und Abrichten, sowie Einjagen eines Beizvogels durch Falkner oder Falknerin ist ein sensibler Prozess, bei dem der Greifvogel sich langsam und nur mit positiven Erfahrungen und Belohnungen an den Menschen gewöhnt. An dem UNESCO-Eintrag sind neben Deutschland 23 weitere Staaten beteiligt.

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Genossenschaftsidee und -praxis

Die Genossenschaftsidee ist ein überkonfessionelles Modell der Selbsthilfe, Selbstverwaltung sowie Selbstverantwortung. Ihr grundlegender Rahmen beruht auf Werten wie Solidarität, Ehrlichkeit und Verantwortung. Diese Vereinigungen mit gemeinschaftlichem Geschäftsbetrieb stehen allen Menschen offen, stärken individuelles Engagement und ermöglichen soziale, kulturelle und ökonomische Partizipation.

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Manuelle Glasfertigung

Gemeinsam mit Finnland, Frankreich, Spanien, Tschechien und Ungarn , hat Deutschland die Manuelle Glasfertigung für die Repräsentative UNESCO-Liste nominiert. Glas wird bei Temperaturen von weit über 1000 Grad Celsius geschmolzen und ist nur für kurze Zeit formbar. Mit einer Glasmacherpfeife blasen die Handwerkerinnen und Handwerker eine kleine Kugel heißen, zähflüssigen Glases auf und bringen sie durch Drehen, Schwenken und die Bearbeitung mit traditionellen Werkzeugen in die gewünschte Form.

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Hebammenwesen

Gemeinsam mit Kirgisistan, Kolumbien, Luxemburg, Nigeria, Slowenien, Togo und Zypern hat Deutschland das Hebammenwesen für die Repräsentative UNESCO-Liste nominiert. Hebammen begleiten werdende Mütter vom Beginn der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Ende der Stillzeit und unterstützen Familien beim Übergang in einen neuen Lebensabschnitt. Hebammen nutzen evidenzbasierte Forschung und Intuition ebenso wie empirisches und traditionelles Wissen.

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Traditionelle Bewässerung

Gemeinsam mit Belgien, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz hat Deutschland die Traditionelle Bewässerung für die Repräsentative UNESCO-Liste nominiert. Durch die Nutzung der Schwerkraft werden landwirtschaftlich genutzte Flächen mithilfe dieser jahrhundertealten Kulturtechnik bis heute bewässert. Diese nachhaltige und auf Kooperation basierende Wasserversorgung ist für den Menschen und die biologische Vielfalt von großer Bedeutung.

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