Pressemitteilung,

UNESCO erklärt Borschtsch-Zubereitung zum Immateriellen Kulturerbe

Ukrainische Kulturform als gefährdet eingestuft

Der UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe hat heute auf einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, die Kultur der ukrainischen Borschtsch-Zubereitung in die Liste der erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturformen aufzunehmen. Damit reagiert das Gremium auf einen Dringlichkeitsantrag der Ukraine.

Laut der Bewerbung wird Borschtsch seit Jahrhunderten im gesamten Land und in allen Teilen der Gesellschaft zubereitet. In den unzähligen Rezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, spiegeln sich regionale Besonderheiten und lokale Traditionen der Ukraine, die auf Festivals und bei Kochwettbewerben gepflegt werden. Heute gilt der Borschtsch als ein Symbol der ukrainischen Küche. Durch Russlands Krieg gegen das Land, der Millionen Menschen zur Flucht gezwungen hat, ist der Erhalt dieser traditionellen Kulturtechnik bedroht. Zudem führen die Kämpfe zu Umweltschäden und gefährden die landwirtschaftliche Grundlage der Kochkunst, so das Nominierungsdossier.

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten.
 

Hintergrund

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen. Diese umfassen derzeit mehr als 600 Einträge. Bisher sind 530 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste und 72 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Zudem führt die UNESCO ein Register von aktuell 29 Beispielen guter Praxis zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes.
 

Weitere Informationen

Nominierungsunterlagen

Bilder

Immaterielles Kulturerbe weltweit
 

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de