Pressemitteilung,

22 Traditionen zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt

UNESCO zeichnet Kulturformen auf drei Kontinenten aus

Der UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe hat heute 22 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingeschrieben. Dazu gehören das Geigenspiel im finnischen Kaustinen, das Tanztheater im Süden Thailands und die Redekunst Kabary in Madagaskar.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss berät derzeit über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, darstellenden Künsten, Bräuchen und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes. Er tagt noch bis zum 18. Dezember online.

In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:

Bahrain: Fjiri

Bulgarien: Visoko, der mehrteilige Gesang in Dolen und Satovcha

Dänemark/Grönland: Trommeltanz und –gesang der Inuit

Finnland: Das Geigenspiel in Kaustinen

Indien: Durga Puja in Kolkata

Indonesien: Gamelan

Irak: Traditionelle Handwerkskunst des Al-Naoor

Madagaskar: Kabary, die Redekunst Madagaskars

Malaysia: Songket

Malta: L-Ghana, eine maltesische Volksliedtradition

Marokko: Tbourida

Palästinensische Gebiete: Stickereikunst in Palästina

Portugal: Das Gemeindefest von Campo Maior

Senegal: Ceebu jën, eine kulinarische Kunst des Senegal

Seychellen: Moutya

Sri Lanka: Dumbara Rata Kalala: traditionelle Handwerkskunst

Syrien: Al-Qudoud al-Halabiya

Tadschikistan: Falak

Thailand: Nora: Tanztheater in Südthailand

Türkei: Hüsn-i Hat, traditionelle Kalligrafie in islamischer Kunst

Turkmenistan: Traditionelle Herstellung und Spielweise der Dutar

Vietnam: Die Kunst des xòe-Tanzes der Tai in Vietnam

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden. Dazu gehören bereits der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Bauhüttenwesen in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen auf die UNESCO-Listen. Fast 600 Einträge werden derzeit darin geführt.

Weitere Informationen

Webseite der 16. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses zum Immateriellen Kulturerbe

Fotos und Videos der nominierten Kulturformen

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de