UNESCO-Urkundenübergabe zur Aufnahme der Flößerei in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit

Unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten Achim Post fand vom 7. bis zum 10. September der 34. Deutsche Flößertag in Reinhardshagen statt. Im Rahmen der von den Weserflößern organisierten Veranstaltung überreichte der Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Christoph Wulf die UNESCO-Urkunde zur Aufnahme der Flößerei in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit an den Vorsitzenden der Deutschen Flößerei-Vereinigung Martin Spreng. Neben den Trägergemeinschaften der Flößerei und eingeladenen Gästen nahm unter anderem Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ayse Asar an der Veranstaltung teil.

Seit 2014 ist die Flößerei im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgelistet. Im Dezember 2022 wurde die Flößerei vom Zwischenstaatlichen Ausschuss bei der UNESCO in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. An der Nominierung waren neben Deutschland auch Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien beteiligt.

Mittels der Flößerei wird Holz auf dem Wasserweg aus holzreichen in holzärmere Gebiete transportiert. Sie beruht auf technischem Know-how und der Beziehung zwischen den Menschen und der Natur. Sie wurde auf nahezu allen Gewässern, auf kleinen Bächen ebenso wie auf den großen Flüssen, betrieben. Seit dem Mittelalter bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Flößerei in Deutschland gewerblich ausgeführt und die Techniken und das Wissen rund um diese Kulturform in Familien über viele Generationen weitervermittelt. Heute wird zudem mit Flößerfesten und mit Floßfahrten in der Öffentlichkeit sowie in Kindergärten und Schulen das Wissen um die alte Handwerkstechnik wachgehalten und über die Bedeutung des Rohstoffs Holz in Vergangenheit und Zukunft informiert.