Artikelserie Genossenschaftsidee als Immaterielles Kulturerbe

Porträtserie Teil V: Kulturelle Zentren

Die "Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften" ist im Dezember 2016 als erste immaterielle Kulturform aus Deutschland in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen worden.

Zentralwerk Kultur- und Wohngenossenschaft Dresden eG

Die Initiative Zentralwerk etablierte in einer ehemaligen Druckerei in Dresden bezahlbaren, zentral gelegenen Raum für selbstbestimmtes Leben und Arbeiten. Ziel ist, dem Verlust frei gestaltbarer Räume im urbanen Kontext entgegenzuwirken. Rund ein Drittel der Fläche des Zentralwerks steht als mietbarer Wohnraum zur Verfügung. Die übrigen zwei Drittel können als Ateliers, Stätten der Kunstproduktion, Gewerbe- oder Ausstellungsflächen kostendeckend gemietet werden.

Eine Überschneidung der Bereiche ist erwünscht und Teil des Gesamtprojekts. Auf 7.000 Quadratmeter gemeinschaftlich genutzter Fläche konnten seit der Gründung der Genossenschaft im Jahr 2014 diverse kulturelle und künstlerische Projekte realisiert werden, die zur Einbindung des Ortes in den städtischen Kontext beitragen.

Die Projekte zeichnen sich durch Heterogenität und enge Kooperation unter den Nutzern des Komplexes aus. Rund 35 Akteure verschiedener Altersgruppen und Disziplinen (Kunst, Geisteswissenschaften, Architektur und Handwerk) gestalten ihr Lebens- und Arbeitsumfeld im Rahmen der Projekte der Genossenschaft gemeinsam.

Fakten

Gründungsjahr 2014
Sitz Dresden
Zweck Förderung vom Konzept Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur an einem Ort
http://www.zentralwerk.de/index.html

Kulturgenossenschaft Lich eG 

Die Kulturgenossenschaft Lich eG hat im hessischen Städtchen Lich ein soziokulturelles Zentrum wiederbelebt. Ziel ist es, mit Hilfe des Zentrums ein breit angelegtes Kulturangebot in der Region zu garantieren.

Realisierbar wurde das Vorhaben durch die Gründung der Genossenschaft 2014. Rund 245 Mitglieder sind seither bemüht, das Zentrum nach besten Möglichkeiten weiterzuentwickeln und die erforderlichen Räumlichkeiten und das Inventar mittels Verpachtung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das soziokulturelle Zentrum, bestehend aus dem Filmkunsttheater Traumstern, dem Kulturverein künstLich e.V. und der dazugehörigen Gastronomie, ist bestrebt, das Gesamtensemble als interkulturelle Begegnungsstätte zu betreiben. Die Funktion des Zentrums, als Schnittstelle zwischen Kulturschaffenden und -nutzern zu dienen, diese zu fördern und weiterzuentwickeln, soll auf Dauer garantiert werden. 

Fakten

Gründungsjahr 2014
Sitz Lich
Zweck Existenzsicherung und Weiterentwicklung eines Soziokulturellen Zentrums
kulturgenossenschaft-lich.de

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