Artikelserie Genossenschaftsidee als Immaterielles Kulturerbe

Porträtserie Teil I: Vielfalt lebendiger Kinokultur

Die "Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften" ist im Dezember 2016 als erste immaterielle Kulturform aus Deutschland in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen worden.

Drop-Out Cinema eG

Wie können alternative Filmproduktionen den Weg ins Kino finden? Die Sorge um die weitere Existenz kleiner, alternativer Kinos abseits des Mainstream veranlasste eine Gruppe junger Menschen 2013 dazu, den unkonventionellen Filmverleih Drop-Out Cinema eG zu gründen.

Die Drop-Out Cinema eG bemüht sich um eine langfristig angelegte Förderung der Vielfalt lebendiger Kinokultur in Deutschland. Insbesondere die Interessen der Kinobetreiber und von Filmemachern sollen durch den Vertrieb von Filmen marktunüblicher Formate Berücksichtigung finden.

Rund 40 Mitglieder profitieren derzeit von der demokratischen Struktur und der breiten kulturellen Ausrichtung der Genossenschaft: Darunter sind nicht nur Kommunalkinos oder Kinoclubs, sondern auch Archive, Privatpersonen und Filmlabel.

Vor Vertragsabschluss mit Filmlabeln oder Produzenten werden die Preise der Vorführrechte ausgehandelt. Weitergereicht an den Kinobetreiber, führt dieser anschließend einen prozentualen Anteil an die Genossenschaft ab. Die finanziellen Risiken sind dank der genossenschaftlichen, nicht-gewinnorientierten Strukturen von Beginn an kalkulierbar.

Fakten

Gründungsjahr 2013
Sitz Mannheim
Zweck Filmverleih von Nischenfilmen
http://www.dropoutcinema.org/

Programmkino Würzburg eG

Seit 2016 stellen die Würzburger Bürgerbräu-Kinos dem Central Programmkino Würzburg nach längerer Standortsuche und Übergangslösungen ein neues Zuhause. Den Veranstaltern der 2010 gegründeten Genossenschaft gelingt damit endgültig die Wiederbelebung individueller Filmkultur in Würzburg. Filmvorführungen werden begleitet von Filmdiskussionen oder Expertengesprächen, welche eine gezielte Förderung regionaler Filmkunst ermöglichen.

Das gemeinnützige Prinzip genossenschaftlicher Organisationen findet insbesondere im Beratungsangebot für audiovisuelle Medienarbeit Berücksichtigung. Ein virtueller Filmclub zur Mitgestaltung des Programmes und die Einrichtung eines Schulkinos ergänzen das vielfältige Angebot des genossenschaftlichen Betriebes.

Von den Angeboten zur praktischen und theoretischen Arbeit der Mitglieder im Bereich Film und Kino profitieren nicht nur die Genossenschaftler, sondern auch die zahlreichen Partner und Netzwerke des Kinos.

Fakten

Gründungsjahr 2010
Sitz Würzburg
Zweck Betrieb eines Programmkinos
http://www.central-programmkino.de/

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