Eine neue Analyse der UNESCO und des World Resources Institute (WIR) zeigt, dass rund 73 % der weltweiten UNESCO-Welterbestätten ernsthaften Risiken durch wasserbedingte Gefahren wie Dürren, Überschwemmungen oder steigenden Meeresspiegel ausgesetzt sind. 21 % der Stätten betreffen sogar mehrere dieser Gefahren gleichzeitig. Die Untersuchung umfasste 1.172 nicht-maritime Welterbestätten und nutzte modernste Satellitendaten in Kombination mit KI-gestützter Risikomodellierung.

Weltweit sind Welterbestätten laut der UNESCO zunehmend zwischen den Extremen von zu viel und zu wenig Wasser gefangen. Klimawandel, Urbanisierung, Flussregulierung und Wasserentnahmen flussaufwärts verstärken diese Belastungen, besonders in Regionen wie dem Nahen Osten, Nordafrika, Teilen Südasiens und Nordchina.

Konkrete Beispiele für bedrohte Welterbestätten sind das UNESCO-Welterbe Pantanal in Brasilien, das größte Feuchtgebiet der Welt, und die Viktoriafälle in Sambia und Zimbabwe. Das Panatal Feutchgebiet ist besonders anfällig für Dürren und Veränderungen im Wasserhaushalt. Die UNESCO warnt, dass die zunehmende Trockenheit die ökologische Stabilität dieser Welterbestätte gefährdet und auch erhebliche Auswirkungen auf Biodiversität und Wasserverfügbarkeit in der Region haben wird. Die Viktoriafälle an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe sind zunehmend von wasserbedingten Extremen betroffen. Insbesondere beeinträchtigen veränderte Niederschlagsmuster und Wasserverfügbarkeit das Ökosystem.

Die UNESCO ruft dazu auf, weltweit dringend Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen. Dazu gehören u. a. nachhaltiges Wassermanagement, Monitoring-Systeme und ein stärkerer Einbezug lokaler Gemeinschaften. 

Die neue Analyse ist Teil der weltweiten Bestrebungen, das kulturelle Erbe der Menschheit trotz wachsender Umweltgefahren zu bewahren. Weitere Informationen, Beispiele von betroffenen Stätten und Karten finden Sie auf whc.unesco.orgExterner Link:.

Blick auf das Feuchtgebiet Pantanal in Brasilien
Pantanal Feuchtgebiet in Brasilien | © Mato Grosso, CC BY-SA 3.0
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