Digitalisierung in der Bildung inklusiv gestalten
Am 24. und 25. April fand in Berlin die Konferenz Bildung Digitalisierung statt. Im silent green Kulturquartier fanden sich über zwei Tage etwa 900 Besucherinnen und Besucher zusammen, um zu Themen rund um Digitalität und Bildung zu diskutieren.
Im Rahmen ihrer Partnerschaft zur Förderung der inklusiven Bildung veranstalteten die Robert Bosch Stiftung und die Deutsche UNESCO-Kommission ein gemeinsames Panel zum Thema „Digitalisierung in der Bildung inklusiv gestalten“. Auf dem Panel diskutierten Prof. Dr. Katharina Scheiter, Professorin für Digitale Bildung an der Universität Potsdam und Mitglied des Fachausschusses Bildung der Deutschen UNESCO-Kommission, Ministerialrat Dr. Christoph Schürmann, Leiter des Referats Grundsatzfragen Inklusion im Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen und Berichterstatter der Kultusministerkonferenz für den Bereich Inklusion, und Helmut Klemm, Schulleiter der Eichendorffschule in Erlangen (Preisträgerschule des Deutschen Schulpreises). Durch die Diskussion führte Dr. Dana Tegge von der Robert Bosch Stiftung.
Ein Ergebnis des Austauschs war, dass der Einsatz digitaler Tools immer dem Primat der Pädagogik folgen, also didaktisch sinnvoll eingebunden werden muss. Zudem sei darauf zu achten, dass bestehende Benachteiligungen nicht verstärkt, sondern Inklusion und Chancengerechtigkeit gefördert werden. Als Basis seien eine solide Glasfaseranbindung und 1:1 Ausstattung mit hochwertigen Endgeräten unabdingbar, der gebundene Ganztag und eine Kultur der Kooperation an und zwischen Schulen wurden als hilfreiche Komponenten in einer inklusiven Gestaltung der Digitalisierung herausgestellt.
Digitale Tools hätten außerdem das Potential, Lehrkräfte zu entlasten. Vielversprechend seien zum Beispiel Entwicklungen im Bereich der Diagnostik und der Erstellung von digitalen Förderplanen. Wichtig sei es, die Lehrkräfte durch passgenaue Fortbildungen zu unterstützen. Diese sollten nicht schlicht vermitteln wie Technologien benutzt werden, sondern vor allem konkrete pädagogische Probleme adressieren, um tatsächlich Wirkung zu entfalten.
Digitalisierung dürfe insgesamt kein Selbstzweck sein, sondern müsse so gelenkt werden, dass sie zur Erreichung übergeordneter Lernziele beiträgt. Übergreifende Herausforderungen wie die digitale Transformation und die inklusive Gestaltung des Bildungssystems müssen von Anfang an zusammengedacht werden.
Hintergrund
Die Deutsche UNESCO-Kommission und die Robert Bosch Stiftung unterhalten seit 2022 eine strategische Partnerschaft zur Förderung der inklusiven Bildung. Ausgehend vom weiten Inklusionsbegriff der UNESCO geben sie gemeinsam der inklusiven Bildung als zentraler Zukunftsaufgabe für das gesamte Bildungssystem in Deutschland neue Impulse.