

3. Mai: Welttag der Pressefreiheit im Zeichen Künstlicher Intelligenz
Der 3. Mai ist Welttag der Pressefreiheit. Der internationale Aktionstag, der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, macht auf die fundamentale Bedeutung freier und unabhängiger Medien für demokratische Gesellschaften aufmerksam. Unter dem Titel „Berichterstattung in der schönen neuen Welt: Die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf Pressefreiheit und Medien“ widmet sich der diesjährige Welttag den Chancen und Herausforderungen neuer Technologien.
„In Zeiten großer Umbrüche und Unsicherheit erwarten Menschen verlässliche Nachrichten", erklärt Medienwissenschaftler Wolfgang Schulz, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. „Künstliche Intelligenz kann Medien dabei helfen, Informationen unter wirtschaftlich herausfordernden Bedingungen ansprechend aufzubereiten und zu verbreiten. Wenn die KI-Anwendungen Medieninhalte nutzen, um ihre Informationen zu prüfen, und dann den Medien selbst Konkurrenz machen, haben wir ein Problem. Hier sind die richtigen technischen Weichenstellungen, Kooperationsbereitschaft auf allen Seiten und notfalls auch neue Regulierung gefragt“, so Schulz weiter.
Künstliche Intelligenz kann den Zugang zu Informationen verbessern und Medienschaffende dabei unterstützen, große Datenmengen effizient zu verarbeiten. KI-Tools können etwa helfen, Fakten zu überprüfen, Daten zu visualisieren und Informationen damit attraktiver und zugänglicher machen. Aber der technische Fortschritt birgt Risiken. So kann KI die Verbreitung von Desinformation beschleunigen und neue Formen der Zensur ermöglichen.
Private Plattformen setzen bereits heute zunehmend auf KI, um Inhalte zu filtern, zu moderieren und zu kuratieren, wodurch sie sich zu Gatekeepern des Informationszeitalters entwickeln. Zudem wird das Geschäftsmodell unabhängiger Medien infrage gestellt, wenn KI-Systeme journalistische Inhalte verwerten, sie aber nicht honorieren. Ohne faire Modelle zu Sicherung und Aufteilung von Einnahmen werden Erlöse von Medienunternehmen an Digital-Plattformen abfließen und den Journalismus weiter unter Druck setzen.
Anlässlich des Welttags richtet die UNESCO am 7. Mai einen internationalen Kongress zu Pressefreiheit und KI in BrüsselExterner Link: aus. Im Rahmen der Veranstaltung wird zudem der UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit verliehen. Er zeichnet Personen und Organisationen aus, die oft unter hohem Risiko einen herausragenden Beitrag zur Verteidigung der Pressefreiheit leisten.
Hintergrund
Auf Empfehlung der UNESCO erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1993 den 3. Mai zum Welttag der Pressefreiheit. Dahinter steht die Forderung, dass alle Journalistinnen und Journalisten das Recht haben müssen, frei und ohne Angst berichten zu können. Der UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit wird seit 1997 jährlich vergeben. Er ist nach dem kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano Isaza benannt, der 1986 vor dem Redaktionsgebäude seiner Zeitung El Espectador in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá ermordet wurde.
Die UNESCO hat das Mandat der Vereinten Nationen, die Meinungs- und Pressefreiheit weltweit zu schützen. Sie unterstützt den Aufbau unabhängiger und pluralistischer Medien. Besonders in Krisen- und Konfliktregionen hilft die UNESCO freien und unabhängigen Medien dabei, Prozesse der Konfliktlösung, der Demokratisierung und der Friedenssicherung voranzutreiben und zu gestalten. Mit zahlreichen regionalen Projekten fördert sie die Aus- und Fortbildung von Journalistinnen und Journalisten. Auch die Sicherheit von Medienschaffenden ist ein Aspekt der Meinungs- und Pressefreiheit.
Weitere Informationen
Künstliche Intelligenz und die Zukunft des Journalismus
Welttag der PressefreiheitExterner Link:
UNESCO/Guillermo Cano-Preis für PressefreiheitExterner Link:
Pressekontakt
Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze@unesco.de
Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin@unesco.de