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Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten weltweit bedroht

Bis zu 400 Journalistinnen und Journalisten wurden im Zeitraum von 2016 bis 2020 aufgrund ihres Berufs getötet. Zu diesem Ergebnis kommt der vor Kurzem veröffentlichte UNESCO-Bericht zu weltweiten Trends in der Meinungsfreiheit und Medienentwicklung 2021/22. Der Weltbericht erfasst auch die globalen und regionalen Trends und Zahlen zur Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten weltweit.

Die Anzahl getöteter Medienschaffender variierte im Berichtszeitraum von 2016 bis 2020 je nach Region stark. Zwar konnte im Vergleich zu den Vorjahren 2011 bis 2015 ein Rückgang ermordeter Journalistinnen und Journalistinnen um 20 Prozent festgestellt werden, dennoch sind die Herausforderungen mit Blick auf die Sicherheit und den Schutz von Medienschaffenden weiterhin groß und zugleich vielfältiger geworden.

Am meisten betroffen waren Akteure und Akteurinnen in Asien und im pazifischen Raum sowie in Lateinamerika und in der Karibik. Eine positive Entwicklung ist hingegen in den arabischen und afrikanischen Staaten und in Zentral- und Westeuropa zu verzeichnen: hier hat sich die Zahl getöteter Medienschaffender gegenüber den Vorjahren nahezu halbiert. Vor allem in den Ländern, wo zuvor bewaffnete Konflikte ausgetragen wurden, sind die Morde weltweit zurückgegangen.

Weiterhin auf hohem Niveau ist hingegen die Straflosigkeit von Gewaltverbrechen gegenüber Journalistinnen und Journalisten. Etwa neun von zehn Mordfällen bleiben unaufgeklärt, so der UNESCO-Bericht. Medienschaffende werden regelmäßig Opfer körperlicher Angriffe, von Entführung, willkürlicher Inhaftierung und Drohungen – online wie offline. All diese Unterdrückungsmethoden behindern die Arbeit von Medienschaffenden, bedrohen die Presse- und Meinungsfreiheit und begrenzen den öffentlichen Zugang zu verlässlichen und validen Informationen.

Covid-19-Pandemie birgt neue Gefahren

Während der Covid-19-Pandemie kamen neue Herausforderungen gesundheitlicher (physisch und psychisch) und finanzieller Art hinzu. Viele Medienschaffende sind im Zuge ihrer Berichterstattung über die Corona-Krise zum Subjekt von Schikanen, Verfolgung und Inhaftierung geworden, so der UNESCO-Bericht. Dabei spielt eine freie, pluralistische und unabhängige Presse eine grundlegende Rolle bei der Bekämpfung der globalen Gesundheitskrise.

Die in vielen Regionen der Welt erhöhte Bedrohungslage von Journalistinnen und die zunehmenden Anfeindungen durch Online-Gewalt sind in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik geraten. Daraufhin nahmen die internationalen, nationalen und regionalen Bemühungen und Initiativen zur Überwachung, Prävention und zum Schutz von Medienschaffenden und ihrer Arbeit zu. Knapp die Hälfte der im UNESCO-Report untersuchten Staaten (28 Länder) haben seit 2016 strengere Schutz-, Strafverfolgungs-, Präventions- und Berichterstattungsmaßnahmen eingeführt.

Hintergrund

In zahlreichen Ländern sind Medienschaffende verbalen und körperlichen Angriffen ausgesetzt. Das führt zur Einschränkung der Meinungsfreiheit und in der Übermittlung von Informationen. In der Berichtsreihe "Weltweite Trends in der Meinungsfreiheit und Medienentwicklung", der alle vier Jahre erscheint, analysiert die UNESCO kritisch Trends in Bezug auf Medienfreiheit, Pluralismus, Unabhängigkeit und der Sicherheit von Medienschaffenden weltweit.

Publikation

World Trends in Freedom of Expression and Media Development: Global Report 2021/2022.
UNESCO, 2022