Handbuch für Journalistenausbildung und -training zum Thema Desinformation auf Deutsch erschienen

Information ist der Motor der Entwicklung im 20. und 21. Jahrhundert. Dieser Motor wird durch unabhängige Nachrichtenmedien angetrieben, die als vertrauenswürdige Hüter des öffentlichen Interesses und als wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen Machtkontrolle fungieren können. Doch die jüngsten Entwicklungen haben den Journalismus unter Beschuss genommen.

Politische, technologische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen gestalten die Kommunikationslandschaft unaufhaltsam um und werfen Fragen zur Qualität, Wirkung und Glaubwürdigkeit des Journalismus auf. Darüber hinaus wird die Informationsökologie durch orchestrierte Kampagnen zur Verbreitung von Unwahrheiten durch Desinformation manipuliert. Auch Halbwahrheiten werden durch die gezielte - sowie unwissentliche - Weitergabe von Fehlinformationen bekräftigt und stören so die Nachrichtenlandschaft.

Vor diesem Hintergrund hat die UNESCO über das Internationale Programm für die Entwicklung der Kommunikation (IPDC) das Handbuch zu diesem hochaktuellen und wichtigen Thema veröffentlicht. Das Handbuch richtet sich in erster Linie an Personen, die in der Journalismusausbildung tätig sind, ist aber auch von unmittelbarem Interesse für praktizierende Medienakteurinnen und -akteure und andere, die sich für die Qualität der im Umlauf befindlichen Informationen interessieren.

Geschrieben von Fachleuten im Kampf gegen Desinformation, untersucht dieses Handbuch das Wesen des Journalismus mit Modulen zu den Themen: Warum ist Vertrauen wichtig; kritisches Denken darüber, wie digitale Technologie und soziale Plattformen die Informationsstörung befördern; Kampf gegen Desinformation und Fehlinformation durch Medien- und Informationskompetenz; Faktenüberprüfung; Überprüfung von sozialen Medien und Bekämpfung von Online-Missbrauch.

Als Ergänzung zu den Lehrplänen der Journalismusausbildung bietet das Handbuch zentrale Hilfestellungen für den Umgang mit Desinformationen und unterstützt Journalistinnen und Journalisten darin, die neuen Bedrohungen der Informationslandschaft zu verstehen und darüber zu berichten. Die Publikation empfiehlt sich auch für die Arbeit in politischen Parteien, im Gesundheitswesen, in der Wissenschaft sowie für die Wahlbeobachtung.

Das Handbuch ist in mehr als 30 Sprachen verfügbar.

Quelle: Meldung der UNESCO