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UNESCO: Regierungen müssen generative KI in Schulen schnell regeln

Die UNESCO fordert Regierungen auf, angemessene Vorschriften und Schulungen für Lehrende einzuführen, um einen menschenzentrierten Ansatz für den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung zu gewährleisten.

Die UNESCO fordert Regierungen auf, angemessene Vorschriften und Schulungen für Lehrende einzuführen, um einen menschenzentrierten Ansatz für den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck veröffentlicht die UNESCO einen globalen Leitfaden für generative KI in Bildung und Forschung, der sich mit den durch generative KI-Technologien verursachten Veränderungen befasst.

"Generative KI kann eine enorme Chance für die menschliche Entwicklung sein, aber sie kann auch Schaden und Vorurteile verursachen. Sie kann nicht in die Bildung integriert werden, ohne dass die Öffentlichkeit einbezogen wird und die Regierungen die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und Vorschriften erlassen. Dieser UNESCO-Leitfaden wird politischen Entscheidungsträgern und Lehrenden helfen, das Potenzial der KI im Interesse der Lernenden bestmöglich zu nutzen", sagte Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO.

Altersgrenze von 13 Jahren

In den UNESCO-Leitlinien werden sieben wichtige Schritte genannt, die Regierungen unternehmen sollten, um die generative KI zu regulieren und politische Rahmenbedingungen für ihren ethischen Einsatz in Bildung und Forschung zu schaffen, unter anderem durch die Annahme globaler, regionaler oder nationaler Datenschutz- und Privatsphäre-Standards. Außerdem wird eine Altersgrenze von 13 Jahren für den Einsatz von KI-Tools im Unterricht festgelegt und eine Schulung der Lehrenden zu diesem Thema gefordert.

Aufbauend auf der UNESCO-Empfehlung zur Ethik der künstlichen Intelligenz aus dem Jahr 2021 und dem Peking-Konsens über künstliche Intelligenz in der Bildung aus dem Jahr 2019 fördert der Leitfaden menschliches Handeln, Inklusion, Gleichberechtigung, Geschlechtergleichstellung sowie kulturelle und sprachliche Vielfalt.

Der UNESCO-Leitfaden wird im Rahmen der Digital Learning Week veröffentlicht und kann über unesco.org heruntergeladen werden.

Hintergrund: KI im Klassenzimmer

Generative KI wurde im November 2022 mit dem Start von ChatGPT ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Mit ihrer Fähigkeit, Texte, Bilder, Videos, Musik und Softwarecodes zu erzeugen, haben generative KI-Tools weitreichende Auswirkungen auf Bildung und Forschung.

Dennoch ist der Bildungssektor weitgehend unvorbereitet auf die ethische und pädagogische Integration dieser sich rasch entwickelnden Werkzeuge. Eine kürzlich von der UNESCO durchgeführte weltweite Umfrage unter mehr als 450 Schulen und Universitäten ergab, dass weniger als 10 Prozent von ihnen über institutionelle Richtlinien und/oder formale Leitlinien für den Einsatz generativer KI-Anwendungen verfügen, was vor allem auf das Fehlen nationaler Vorschriften zurückzuführen ist.

Publikation

Die UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz: Wegweiser für die Gestaltung unserer Zukunft.
UNESCO-Kommissionen von Deutschland, Niederlande und Slowenien, 2023