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Ethik der Künstlichen Intelligenz: UNESCO-Nationalkommissionen im Dialog

Teilnehmende aus 44 Ländern tauschten sich bei einer Online-Veranstaltung dazu aus, wie UNESCO-Nationalkommissionen die Umsetzung der Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz unterstützen können.

Im November 2021 wurde die UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz (KI) von der 41. Generalkonferenz verabschiedet. Seitdem arbeiten viele Mitgliedstaaten an der Umsetzung der Empfehlung. Neben den zuständigen Ministerien spielen dabei oft auch die UNESCO-Nationalkommissionen eine wichtige Rolle und unterstützen diesen Prozess aktiv.

Doch wie können sich Nationalkommissionen sinnvoll einbringen? Welche guten Initiativen gibt es und wie können diese anderen Nationalkommissionen als Beispiel dienen? Wie begegnet man Herausforderungen? Diese und ähnliche Fragen wurden im Zuge einer gemeinsamen Online-Veranstaltung der Deutschen UNESCO-Kommission und der Koreanischen Nationalkommission am 5. Dezember 2022 diskutiert.

Gute Beispiele und vielfältige Aktivitäten vorgestellt

Zunächst gab Dafna Feinholz, Leiterin der Sektion Bioethik und Ethik von Wissenschaft und Technologie der UNESCO, einen einführenden Überblick über den aktuellen Umsetzungsstand der KI-Ethik Empfehlung. Die UNESCO entwickelt beispielsweise standardisierte Tools zur Bestimmung ethischer Folgen von KI-Systemen, baut Netzwerke auf und organisiert ein jährliches Forum zur Ethik der KI.

Danach stellten vier Nationalkommissionen ihre Arbeit vor und zeigten, wie vielfältig die Aktivitäten auf nationaler Ebene sind: Kamerun hat eine nationale Koordinierungsstelle eingerichtet, auf den Philippinen wird die Experten-Community durch Fachveranstaltungen sensibilisiert, Palästina veröffentlicht regelmäßig Publikationen zum Thema und in Rumänien wird die breite Öffentlichkeit über verschiedene Veranstaltungsformate angesprochen. In kleineren Arbeitsgruppen hatten die Teilnehmenden im Anschluss die Möglichkeit, sich zu konkreten Umsetzungsstrategien auszutauschen.

An der dreistündigen Veranstaltung nahmen 68 Personen aus 44 Ländern teil. Sie begrüßten die Initiative der Deutschen und der Koreanischen UNESCO-Kommissionen, das Austauschformat anzubieten und wollen sich auch in Zukunft zu dem Thema vernetzen.

Hintergrund

Im November 2021 haben die 193 UNESCO-Mitgliedstaaten den ersten global gültigen Völkerrechtstext zur ethischen Entwicklung und Nutzung von KI verabschiedet: die Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz. Der Text setzt sowohl für aktuelle als auch für zukünftige Anwendungsbereiche von KI einen klaren ethischen Rahmen in elf Politikbereichen, darunter Bildung, Kultur, Kommunikation, Arbeit und Gesundheit. Die Deutsche UNESCO-Kommission unterstützt die Umsetzung der Empfehlung in Deutschland und führt dazu unter anderem Fachveranstaltungen durch.

 

Publikation

UNESCO-Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz. Bedingungen zur Implementierung in Deutschland.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2022