Bislang wurden 24 Projekte unterstützt und abgeschlossen, 2022/23 werden zwei weitere Projekte umgesetzt. Dazu wurden neun Wettbewerbe durchgeführt, bei denen alle deutschen Biosphärenreservate Projektanträge stellen konnten. Die besten Projektideen werden von einer unabhängigen Jury aus bis zu zehn Projektanträgen pro Jahr ausgewählt.

Bei der neunten Wettbewerbsrunde 2022 wurden zwei Projekte in zwei Biosphärenreservaten für die Förderung ausgewählt:

Im UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe wird das Projekt „Moorschutz im Naturschutzgebiet Heideweiher“ unterstützt.

  • Das Waldmoor Heideweiher ist auf Grund von Austrocknungsprozessen stark gefährdet. Dies ist auf den Klimawandel und besonders auf den hohen Kiefernbestand im Wassereinzugsgebiets des Moors zurückzuführen. Das Projekt besteht darin, die Kiefernwälder in Misch- und Laubwälder umzuwandeln, da letztere den Landschaftswasserhaushalt weniger belasten. An der Pflanzaktion der Laubbäume wird die lokale Bevölkerung aktiv beteiligt.

Im UNESCO Biosphärenreservat Rhön wird ein Projekt für die Wiederherstellung der natürlichen Durchgängigkeit eines Wildbachs gefördert.

  • Der natürliche Verlauf des Bachs Eisgraben ist an vielen Stellen beeinträchtigt und seine Ufer sind zum Teil stark bebaut. Hierdurch wird insbesondere die Lebensraumfunktion des Eisgrabens eingeschränkt. Das Projekt hat die Renaturierung und die Wiederherstellung der natürlichen Durchgängigkeit des Wildbachs zum Ziel. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Biodiversität. Auch die Folgen des Klimawandels können so gelindert werden, weil unter anderem die Abflussmöglichkeiten nach Starkregenereignissen ausgeweitet werden.

Bei der achten Wettbewerbsrunde 2020 wurden drei Projekte in zwei Biosphärenreservaten für die Förderung ausgewählt:

Im UNESCO-Biosphärenreservat Südost-Rügen werden zwei Projekte auf der Halbinsel Mönchgut umgesetzt.

  • Das Projekt im Torfmoor beim Ostseebad Göhren soll mehr Wasser im Moor zurückhalten. Neben der Schaffung von Lebensräumen für seltene Arten führt die Vernässung auch dazu, dass mehr Kohlenstoff gespeichert werden kann.
  • Das zweite Projekt auf Rügen betrifft ein Kleingewässer im Dorf Lobbe, welches aktuell so stark verlandet, dass nur ein geringer ökologischer Wert besteht. Das Projekt trägt dazu bei, Schlammablagerungen zu entfernen, Böschungen neu zu modellieren und Flachwasserzonen zu schaffen.

Ein weiteres Projekt wird im UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe umgesetzt.

  • Dabei werden mehrere Kleingewässer vertieft. Darüber hinaus werden bessere Brutmöglichkeiten geschaffen und Uferpflanzen angepflanzt. Das trägt nicht nur zu einer gesteigerten Wasserqualität bei, sondern auch zur Bindung von Kohlenstoff.

Bei der siebten Wettbewerbsrunde 2018 wurden drei Projekt für die Förderung ausgewählt:

  • Im Biosphärenreservat Schwarzwald wird der Fluss Alb ökologisch aufgewertet durch Entfernung von Betonschwellen und die naturnahe Bepflanzung der Uferstreifen mit Weiden zusammen mit Jugendlichen.
  • Im Biosphärenreservat Südost-Rügen wird der Feuerlöschteich in Thiessow naturnah gestaltet und als Bildungsort genutzt.
  • Im Biosphärenreservat Spreewald wird ein Kleingewässer, "Tennerts Lache" westlich von Schlepzig, von Schlamm und übermäßigem Bruchholz befreit und mit Frischwasser versorgt.

Bei der sechsten Wettbewerbsrunde 2016 wurde nur ein Projekt gefördert, das aber besonders umfangreich war:

Der für das Biosphärenreservat namensgebende Schaalsee ist wie viele Gewässer in Mitteleuropa immer stärker durch Nährstoffe aus der Landwirtschaft belastet. Der Eintrag von Phosphor muss um jährlich 800 kg reduziert werden. Dazu trägt ein Drainageteich bei Hakendorf am Schaalsee bei, der verhindern soll, dass Wasser von landwirtschaftlichen Flächen ungefiltert in den See geleitet wird. Der Drainageteich wurde 2017 erfolgreich gebaut.

Bei der fünften Wettbewerbsrunde 2014 waren drei Projekte erfolgreich:

  • Im Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland, am „Europäischen Kulturparks“ in Bliesbruck-Reinheim, wurden Auen renaturiert durch Schaffung von Kleingewässern und Flutmulden an der Blies, was Lebensraum für viele Tiere bietet.
  • Im Biosphärenreservat Spreewald wurden gemeinsam mit der Naturschutzjugend Brandenburg zwei Teiche beim Ort Alt-Schadow am Neuendorfer Seee renaturiert als Naturerlebnis-Angebote geschaffen.
  • Im Biosphärenreservat Südost-Rügen wurde eine neue Stauanlage gebaut, die ökologisch wertvolle Flächen am Birkenmoor am Süllitzer See weiter stabilisieren wird; zudem wurde eine Besucherplattform gebaut.

Bei der vierten Wettbewerbsrunde 2012 waren fünf Projekte erfolgreich:

  • Im saarländischen Bliesgau wurden Wasserflächen an dem Flüsschen Blies geschaffen, die Altarmen eines Flusses ähneln und ideale Lebensräume für viele Tiere bieten.
  • Im Oberluch im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Sachsen-Anhalt wurde eine Stauanlage repariert, um Wasser länger auf den Auen halten zu können.
  • Im Biosphärenreservat Thüringer Wald wurde ein Bach in seinen natürlichen Zustand zurück versetzt, um den Lebensraum heimischer Fische zu vergrößern.
  • Im Spreewald wurde ein Altarm der Spree bei Lehnigksberg renaturiert und als Bildungsort für Kindergruppen zugänglich gemacht.
  • Ebenfalls im Spreewald wurde ein Natur-Erlebnis-Teich im Storchendorf Schlepzig geschaffen.

Bei der dritten Wettbewerbsrunde 2010 waren drei Projekte erfolgreich:

  • In der Niedersächsischen Elbtalaue wurde ein Wald umgebaut, damit er artenreicher wird und besser Grundwasser bilden kann - zum Bodenschutz wurden die Umbauarbeiten mit Arbeitspferden durchgeführt.
  • In Schorfheide-Chorin wurde für einen neuen Katamaran, der seit 2011 als besonders umweltschonendes Forschungsschulschiff eingesetzt wird, zusätzliche Ausrüstung besorgt.
  • Im Spreewald wurde ein umfangreiches Pilotprojekt über eineinhalb Jahre zur Wasserbildung mit Grundschülern umgesetzt.

Bei der zweiten Wettbewerbsrunde 2009 waren drei Projekte erfolgreich:

  • Im Spreewald wurde der Kräutergarten des Infozentrums Burg mit einer Zisterne ausgestattet.
  • In Schorfheide-Chorin wurde ein neues Verfahren zur integrierten, nachhaltigen Teichwirtschaft installiert.
  • Die Flusslandschaft Elbe – Brandenburg konnte weitere Investitionen zur Renaturierung des bereits seit 2008 bearbeiteten Waldstücks unternehmen.

Im ersten Wettbewerb 2008 waren vier Projekte erfolgreich:

  • Im Niedersächsischen Wattenmeer wurde integrierte Aquakultur getestet.
  • Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg verbesserte den Wasserhaushalt eines Waldes.
  • Das BiosphärenreservatOberlausitzer Heide- und Teichlandschaft renaturierte ein Moor.
  • Das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue erprobte ein gewässerschonendes Verfahren zur Entfernung von Neophyten.