Die vierte UNESCO-Weltkonferenz für Kulturpolitik, MONDIACULT 2025, fand vom 29. September bis 1. Oktober 2025 in Barcelona, Spanien statt. Hauptziel der MONDIACULT 2025 war es, die Anerkennung von Kultur als eigenständiges Ziel in einer möglichen Nachfolge der UN-Agenda 2030 weiter vorantreiben. Denn: Kultur trägt wesentlich zu nachhaltiger gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklung der Gesellschaft bei. Und das ist auch gelungen! Die Mitgliedstaaten haben sich mit der Abschlusserklärung deutlich für ein  Kulturziel stark gemacht.

Weitere Schwerpunkte des Weltgipfels in Barcelona lagen auf den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Kunst- und Kultursektor sowie der Beitrag von Kultur zu Friedensbildung. Ebenso befasste sich die Konferenz mit weiteren drängenden Themen unserer Zeit: kulturelle Rechte, kulturelle Bildung, Klima und Nachhaltigkeit, Kulturerbe in Krisenzeiten, Kultur und Kreativwirtschaft sowie digitale Technologien im Kultursektor. 

Im Rahmen der Weltkulturkonferenz 2025 wurde der erste UNESCO-Weltkulturbericht vorgestellt, der alle kulturbezogenen Arbeitsbereiche der UNESCO umfasst. Daunter fallen der Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, das materielle und immaterielle Kulturerbe, Kulturgutschutz sowie der Status von Künsterinnen und Künstlern. Der Weltbericht ist eine wichtige Datengrundlage für kulturpolitische Entwicklungen der letzten vier Jahre weltweit. Er soll so zu einem globalem Austausch zu Kulturpolitik und einer evidenzbasierte Politikgestaltung beitragen.

Die Konferenz wurde von der UNESCO gemeinsan mit der spanischen Regierung ausgerichtet. Mehr als 3000 Teilnehmende aus über 160 Mitgliedstaaten, darunter über 140 Kulturministerinnen und Vize-Kulturminister sowie Kulturtätige, Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Zivilgesellschaft und der Jugend kamen in Barlceona zusammen, um Prioritäten für eine zukünftige internationale kulturpolitische Agenda zu setzen.

Begleitet wurde die Weltkonferenz erstmals von einem parallel stattfindendem Jugendforum. Vom 25. Septemer bis zum 1. Oktober fand zudem die “Àgora CívicaExterner Link:” statt, welche die MONDIACULT um vielfältige Debatten und Austauschformate internationaler Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlicher Akteure ergänzte. 

Barcelona ist seit 2015 UNESCO Creative City of Literature und wurde 2024 als Austragungsort für die Konferenz ausgewählt. Die nächste MONDIACULT wird 2029 in Saudi Arabien stattfinden. 

Weitere Informationen auf der MONDIACULT 2025 Website.Externer Link:

UNESCO-Weltkulturbericht 2025Externer Link:

Abschlusserklärung MONDIACULT 2025Externer Link:

Fotos von Mondiacult 2025Externer Link:

Fachgespräch zur MONDIACULT 2025


Im Vorfeld der UNESCO-Weltkulturkonferenz lud die Deutsche UNESCO-Kommission eine interessierte Fachöffentlichkeit und Pressevertreter zu einem digitalen Vorgespräch am Dienstag, den 23. September von 11 bis 12 Uhr über Zoom ein. Frau Kerstin Pürschel, Botschafterin der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO in Paris eröffnete den Austausch mit einem Impulsvortrag. Prof. Dr. Julius Heinicke, Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim und Dr. Katharina von Ruckteschell-Katte, Leiterin der Kulturabteilung beim Goethe-Institut kommentierten aus wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Sicht.

UNESCO-Weltkulturkonferenz Mondiacult 2025 - Gruppenfoto der Kulturminister
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Vorveranstaltung "Fair Culture"

Am Vortag der MONDIACULT 2025, den 28. September, veranstaltete die Deutsche UNESCO-Kommission im Institut français in Barcelona eine öffentliche Veranstaltung zu „Fair Culture“. 

Die Vorveranstaltung mündete in einer Botschaft an MONDIACULT. Die Organisatoren riefen darin dazu auf, sich für nachhaltige und angemessenere Arbeitsbedingungen und faire Zusammenarbeit im Kultur- und Kreativbereich weltweit einzusetzen und sich zu den Grundsätzen der „Fair Culture Charter” zu bekennen.

Die Fair-Culture-Veranstaltung unterstrich erneut die Notwendigkeit, den Ansatz von Fairtrade zu nutzen und auf die Wertschöpfungsketten des Kultur- und Kreativsektors zu übertragen, um bestehende internationale Vereinbarungen wie die UNESCO-Konvention von 2005 zu stärken. Hierbei sei die Berücksichtigung regionaler Besonderheiten und spezifischer Anforderung einzelner Kreativbereiche sowie die Anpassung an alltägliche Geschäftspraktiken, Richtlinien und Finanzierungssysteme zentral, so waren sich die Teilnehmenden einig. 

Ausgangspunkt war die „Fair-Culture-Charta“, die 2024 veröffentlicht und bereits von über 230 Organisationen und Akteuren unterzeichnet wurde. Die Charta formuliert zentrale Prinzipien für fairen Handel und verbesserte Arbeitsbeziehungen im Kultursektor. Nächste Schritte zur Umsetzung der Charta seien nun die Stärkung von Interinstitutioneller Kooperation und die genaue Ausarbeitung eines möglichen Zertifizierungsprozesses für Fair Culture, so das Fazit der Veranstaltung. 

Diskussionsbeiträge leisteten Kerstin Pürschel (Deutsche Botschafterin bei der UNESCO), Simon de Galbert (Französische Botschaft in Spanien), Krista Pikkat (UNESCO), Véronique Guèvremont (UNESCO-Lehrstuhl Universität Laval, Kanada), Mahamadou Adamou (IFCCD), Silja Fischer (IMC), Angeles Gonzalez-Sinde (CISAC), Phloeun Prim (Living Arts International), Eduardo Saravia (Sound Diplomacy) sowie Matt Covey (Tamizdat), Sébastien Montabonel (Kodex Art) und Keith Nurse (Caribbean Tales). Die Moderation übernahm Farai Mpfunya (UNESCO-Experte). Alexandre Navarro (Französische UNESCO-Nationalkommission) und Lutz Möller (Deutsche UNESCO-Kommission) führten durch den Nachmittag.

Die Veranstaltung wurde online übertragen und simultan übersetzt auf Englisch, Französisch und Spanisch. 

Die Aufzeichnung ist in kürze hier online verfügbar.

Lesen Sie die vollständige Botschaft an MONDIACULT auf Englisch, Französisch und Spanisch: www.fair-culture.orgExterner Link:

Die Veranstaltung wurde organisiert gemeinsam mit internationalen Partnern wie den Nationalkommissionen von Kenia und Frankreich, den Föderationen der Musiker und Schauspieler (FIM und FIA) sowie dem Goethe-Institut und UNESCO-Lehrstuhl für kulturelle Vielfalt in Kanada und finanziert vom Auswärtigen Amt und dem Kulturministerium Frankreichs.

Weitere Informationen zu Fair CultureExterner Link:

WDR1 Beitrag zum Event: Faire Kultur- wie geht das? Mondiacult Fair CultureExterner Link:

Weiterführendes

Teaser-Karussell

Weltkulturkonferenzen

Mit ihren Weltkonferenzen gibt die UNESCO der Kulturpolitik die Chance, sich auf globaler Ebene zu präsentieren und zu vernetzen.

Bunt gestaltete Wand mit dem Logo der UNESCO und der Weltkulturkonferenz Mondiacult 2022.
Mehrere Meter Hohe und Breite Wandmalerei im Graffiti-Stil. Das Motiv zeigt das Portrait einer indigenen Person in bunten Farben.
Das Bild zeigt ein Mosaik aus kleinen bunten Steinen, die ein abstraktes Muster ergeben.

Fair Culture

Die Fair Culture Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission

Abstrakte Hochhauskulisse

Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur

Werkstattgespräche der Deutschen UNESCO-Kommission zu Chancen und Risiken von KI in Kunst und Kultur

Die Bremer Stadtmusikanten neben dem Bremer Rathaus und aufgeschlagenen Büchern auf dem Kopfsteinpflaster