Fokusthema 1 | Zugang zu kulturellen Inhalten (DE)
Auswirkungen generativer KI auf den Schutz und die Förderung sowie den Zugang zu vielfältigen kulturellen Inhalten:
- Wie wird generative KI aktuell in der Produktion, Vermittlung und Distribution eingesetzt? Was ist dabei zu beachten? Welche Möglichkeiten gibt es? Wo gibt es Unterstützungs- oder Verbesserungsbedarf?
- Welche (neuen) Fähigkeiten sind bei allen beteiligten Stakeholdern hierfür nötig und wie oder von wem können diese vermittelt werden?
- An welchen Stellen eröffnet KI neue Zugänge, insbesondere für marginalisierte bzw. unterrepräsentierte Gruppen und trägt zur Demokratisierung von Kunst und Kultur bei?
- Welche Zugangshürden entstehen durch KI? Und welche (erfolgversprechenden) Ansätze gibt es bereits, um diese Hürden abzubauen?
Yasemin Keskintepe, Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin, Schwerpunkt: Einfluss digitaler Technologien auf die Gesellschaft durch Wissenschaft und Kunst in der Ausstellungspraxis
Isabelle Hamm, Wissenschaftlerin, Universität zu Köln, Forschungsschwerpunkte: Museologie, Digitale Kunstvermittlung, Virtuelle Ausstellungen / Kunstpräsentationen im digitalen Raum
Fokusthema 2 | Schutz künstlerischer Freiheitsrechte (DE)
Künstlerische Freiheitsrechte angesichts der Anwendung von Algorithmen und KI-Anwendungen:
- Inwieweit nehmen große Internetplattformen Einfluss auf kulturelle Inhalte? Inwiefern agieren diese als zensierende Akteure?
- Wie können soziale und wirtschaftliche Rechte und Persönlichkeitsrechte von Kulturtätigen global angesichts von KI geschützt werden?
- Wie kann ein Gleichgewicht zwischen künstlerischer Freiheit und digitaler (Staats-)Kontrolle von KI erreicht werden?
- Wie wirken sich Empfehlungsalgorithmen auf die Wahlfreiheit des Publikums und demokratische Prinzipien aus? Welche Auswirkungen haben diese für benachteiligte/marginalisierte/diskriminierte Gruppen?
- Wie können technische Innovationen dazu beitragen, dass künstlerische Freiheitsrechte online gewahrt werden? Welche Fähigkeiten brauchen Künstler*innen und das Publikum?
Prof. Dr. Rostam Neuwirth, Professor für Globale Rechtswissenschaften, Universität Macau
Kommentare:
- Susanne Barwick, Stellvertretende Justiziarin, Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
- Gernot Schödl, geschäftsführender Vorstand der Initiative Urheberrecht Österreich
- Marco Urban, deutscher Fotojournalist, Vorsitzender von FREELENS -Berufsverband der Fotograf*innen und Vertreter der Initiative Urheberrecht Deutschland
Fokusthema 3 | Kulturelle Vielfalt und Sprachenvielfalt (EN)
Im Kontext von Homogenisierungstendenzen kann KI dazu beitragen kulturelle Inhalte zu vereinheitlichen. So könnten beispielsweise kleine Sprachen in ihrem Fortbestand weiter unter Druck setzen werden und unsere (v. a. sprachliche) Ausdrucksweise „vereinheitlicht“ werden (bspw. durch bestimmte Präferenzen von Übersetzungsdiensten):
- Was kann KI dazu beitragen, dass vielfältige und lokale Inhalte in verschiedenen Sprachen online verfügbar und auffindbar sind?
- Wie können wir sicherstellen, dass KI zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in der gesamten Wertschöpfungskette (Produktion/Vertrieb/Rezeption usw.) beiträgt, anstatt sie zu gefährden?
- Wie vielfältig ist die Auswahl kultureller Inhalte durch algorithmische Systeme?
- Wie können KI-Tools zur Auffindbarkeit von lokalen und regionalen Inhalten beitragen?
- Welche Anreize können geschaffen werden, damit KI dazu beiträgt, Minderheitensprachen und lokale kulturelle Inhalte zu stärken?
- Welche Chancen bietet KI, insbesondere für mehrsprachige Länder und indigene und Minderheitensprachen? Und welche positiven Praxisbeispiele gibt es bereits?
Dr. Idris Abdulmumin, Postdoktorant der Forschungsgruppe Data Science for Social Impact | University of Pretoria, Dozent für Informatik | Ahmadu Bello University
Prof. Dr. Heritiana Ranaivoson, Forschungsprofessor am imec – SMIT (Studies in Media, Innovation and Technology) | Vrije Universiteit Brussel, Mitglied der UNESCO-Reflexionsgruppe zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen im digitalen Umfeld
Fokusthema 4 | Ungleichheitsstrukturen zwischen Weltregionen und in Gesellschaften im Kontext von KI im Kulturbereich (EN)
Die Herausforderungen und Chancen von KI im Bereich Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft werden auch von Akteuren des sogenannten Globalen Südens intensiv diskutiert. KI kann dazu beitragen, Beziehungen neu zu definieren oder bestehende Ungleichheiten im Kultursektor zu verschärfen, sowohl zwischen Regionen als auch innerhalb unserer Gesellschaften.
- Wie wirkt sich der Einsatz von KI auf die Sichtbarkeit und Repräsentation von kulturellen Ausdrucksformen aus dem Globalen Süden, von marginalisierten Gruppen, BIPOC-Personen und Menschen mit wenig oder gar keinem Zugang zu KI-Ressourcen und -Werkzeugen (Stichwort: Überwindung bestehender Zugangsbarrieren/Digital Divide)?
- Wie können KI-Tools zur Auffindbarkeit lokaler und regionaler Inhalte beitragen und kulturelle Inhalte aus Regionen mit erschwertem Marktzugang sichtbarer und zugänglich machen?
- Wie stellen wir sicher, dass auch die Gewinne in den Globalen Süden fließen, wenn KI-Systeme auf entsprechende Inhalte zurückgreifen?Welche neuen Ungleichheitsstrukturen sollten in Kulturkooperationen zwischen Globalem Süden und Globalem Norden mitgedacht und beachtet werden?
Michael Michie, Mitbegründer von Everse Technology Africa ein KI-gestütztes Startup-Unternehmen
Dr. Tiara Roxanne, Wissenschaftlerin und Künstlerin im Bereich KI-Ethik