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Wallfahrtskirche „Die Wies“
1738 soll eine Frau Tränen in den Augen einer hölzernen Christusfigur, dem Gegeißelten Heiland, entdeckt haben. Dieses Tränenwunder war Anlass, die Wieskirche als ein glanzvolles Wallfahrtsheiligtum zu errichten. Sie steht zu Füßen der Alpen bei Steingaden.
Fakten
Aufnahmejahr: 1983
Bundesland: Bayern
Staaten: Deutschland
Art der Stätte: Kulturstätte
Erfüllte Aufnahmekriterien: (i), (iv)
Harmonie zwischen Kunst und Landschaft
Die Kirche wurde durch die Prämonstratenser-Mönche in Auftrag gegeben und ab 1745 durch den gefeierten Architekten Dominikus Zimmermann erbaut, der sie zu einem Meisterwerk des Rokoko werden ließ. Die offizielle Grundsteinlegung im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Max Josef III. erfolgte 1746. Die Wallfahrtskirche auf der Wies ist zugleich ein außergewöhnliches Zeugnis kultureller und religiöser Pilgertradition. Der Chor wurde 1749 geweiht, die Kirche 1754 fertig gestellt. Dominikus Zimmermann hat fortan bis zu seinem Tod im Jahr 1766 in Wies gelebt


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Die Harmonie zwischen Kunst und Landschaft ist einzigartig. Alle verwendeten Kunstformen und Techniken – Architektur, Bildhauerei, Malerei, Stuckarbeiten, Schnitzereien, Schmiedearbeiten – wurden vom Architekten zu einer leicht anmutenden Struktur aus Form und Licht zusammengeführt. Die üppige Innendekoration ist in ihrer Fülle und Feinheit unerreicht. Die opulenten Stuckelemente wurden von Dominikus Zimmermann, die Deckenfresken von seinem Bruder Johann Baptist Zimmermann, dem Hofmaler der bayerischen Kurfürsten, ausgeführt. Die vergoldeten Stuckgirlanden und das komplizierte Trompe-l’oeil-Fresko an der Kuppeldecke sind Meisterwerke menschlicher Kreativität und ein bewegendes Zeugnis tiefen Glaubens.
Der außergewöhnliche universelle Wert
Authentizität
Die Umgebung ist völlig unberührt. Form und Gestaltung, Material und Substanz, Gebrauch und Funktion der Wieskirche sind unverändert geblieben.
Integrität
In diesem dünn besiedelten, völlig einsamen Gebiet war es möglich, ein religiöses und architektonisches Vorhaben ungehindert umzusetzen. Die Stätte enthält daher alle Elemente, die für den außergewöhnlichen universellen Wert notwendig sind. Es gibt keine unmittelbaren negativen Auswirkungen durch Entwicklung bzw. Vernachlässigung.
Kriterien
Kriterium (i)
Die in freier Natur errichtete Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies ist ein perfektes Meisterwerk der Rokoko-Kunst.
Kriterium (iv)
Die Wallfahrtskirche auf der Wies ist ein außergewöhnliches Zeugnis kultureller und religiöser Traditionen.