UNESCO-Welterbe Naumburger Dom

Meisterwerk der Architektur und Kunst des Hochmittelalters

Als einzigartiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Kunst des 13. Jahrhunderts wurde der Naumburger Dom 2018 in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. Der Westchor des Doms ist durch die Integration von Architektur, Skulpturen und Glasmalereien ein außergewöhnliches Gesamtwerk der Werkstatt des sogenannten Naumburger Meisters und stellt ein Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft dar.

Bereits ab 1028 erbaut, wurde der Naumburger Dom im 13. Jahrhundert zu einer Doppelchoranlage weiterentwickelt, die den Übergang von spätromanischer zu frühgotischer Architektur widerspiegelt. Der Sakralbau besticht insbesondere durch seine zwei gotischen Chöre westlich und östlich des romanischen Kirchenschiffs. Der in nur sechs Jahren errichtete westliche Chor stellt ein Meisterwerk des Naumburger Meisters dar: Die Verbindung von Architektur, Bildhauerei und Glasmalerei zeigt in außergewöhnlicher Weise die tiefgehenden Veränderungen der religiösen Praktiken und der visuellen Kunst im Hochmittelalter.

Hervorzuheben sind die zwölf Stifterstatuen – darunter die Statue der Uta von Ballenstedt – sowie der Westlettner mit dem Passionsrelief und der Kreuzigungsgruppe auf dem Portal. Sie sind integrale Bestandteile des Westchors, welcher so ein gesamtheitliches Kunstwerk und ein außergewöhnliches Beispiel der Architektur des Mittelalters darstellt (Auswahlkriterium i).

Auszug aus dem Statement of Outstanding Universal Value, 2018

The migration of the workshop of the Naumburg Master, from northeastern France through the Middles Rhine areas to the eastern boundaries of the Holy Roman Empire and further to southwestern Europe, gives testimony to the extensive European cultural exchange during the High Middle Ages.

Die Wanderung der Werkstatt des Naumburger Meisters vom Nordosten Frankreichs über die Gebiete des Mittelrheins zu den östlichen Grenzen des Heiligen Römischen Reiches und weiter nach Südwesteuropa bezeugt den umfangreichen kulturellen Austausch in Europa während des Hochmittelalters.

Die zu Beginn des 13. Jahrhunderts eingerichtete Werkstatt des Naumburger Meisters war angesichts seines pan-europäischen Charakters Ausdruck des gelebten kulturellen Austausches in Europa während des Hochmittelalters. Sie wirkte als Pionier bahnbrechender Innovationen in der zeitgenössischen Architektur und Bildhauerei (Auswahlkriterium ii).

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Porträtserie

Im Rahmen der 42. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees 2018 in Manama, Bahrain wurden 19 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen. In ihrer Gesamtheit versinnbildlichen sie die Vielfalt und Bandbreite des gemeinsamen Kultur- und Naturerbes der Menschheit.

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