Auf ein Wort

O-Töne aus dem Welterbe - Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof

Matthias Ripp

Matthias Ripp
Welterbekoordinator der Stadt Regensburg

Der wirksame Schutz von Welterbestätten sowie die Vermittlung des Welterbegedankens und des außergewöhnlichen universellen Wertes des Welterbes sind nur mit dem engagierten Einsatz der Zuständigen vor Ort sowie auf regionaler und nationaler Ebene möglich. Erfahrene Koordinatoren, Manager, Referenten, Beauftragte und sogenannte Focal Points bilden mit ihren Teams das Herzstück der Aktivitäten an Kultur- und Naturerbestätten. Sie zeigen, dass Welterbe mehr ist als bauliche Substanz, gewachsene Landschaften oder Naturräume – Welterbe ist gelebtes Erbe und tägliche Arbeit.

Aus diesem Grund hat sich die Deutsche UNESCO-Kommission auf die Suche nach O-Tönen aus der vielseitigen Gemeinschaft der mit Welterbe betrauten Expertinnen und Experten in Deutschland begeben und ihnen vier Fragen zu ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen und Wünschen gestellt.

Matthias Ripp ist Welterbekoordinator in Regensburg und somit auf kommunaler Ebene für die Welterbestätte Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof verantwortlich, welche 2006 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde.

Seit wann betreuen Sie die Welterbestätte Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof und welchen Hintergrund bringen Sie mit?

Ich bin seit 2007 Welterbekoordinator hier in Regensburg. Ich habe neben einem abgeschlossenen Lehramtsstudium noch historische Geografie, Denkmalpflege und Urbanistik studiert. Neben verantwortlichen Tätigkeiten im Bereich Tourismus habe ich berufsbegleitend Ausbildungen als Trainer und Coach absolviert. Mit diesem breiten Hintergrund fühle ich mich gut gerüstet für die anspruchsvolle und vielseitige Aufgabe eines Site-Managers einer komplexen Welterbe-Stadt.

Bei welcher Einrichtung ist das Management Ihrer Welterbestätte angesiedelt, und was sind Ihre Hauptaufgaben?

Die Welterbekoordination der Stadt Regensburg ist als Stabsstelle im Planungs- und Baureferat angesiedelt. Es gibt vier Hauptaufgaben: Projektmanagement, das Monitoring der Welterbestätte, die Vermittlung der Welterbeeigenschaften an unterschiedlichste Zielgruppen sowie die Netzwerk- und Forschungsarbeit.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung bei Ihrer Arbeit?

Die Vermittlung des Kulturerbe-Konzepts, welches sich in den letzten Jahren ja auch stark verändert hat, an verschiedene Beteiligte, die Bürgerinnen und Bürger stellt sicherlich eine dauerhafte Herausforderung dar.

Wie arbeiten Sie mit anderen Welterbestätten zusammen, und was würden Sie gerne einmal mit anderen Welterbestätten – oder auch Biosphärenreservaten oder Geoparks – gemeinsam machen?

Ich bin sowohl Vorsitzender des Arbeitskreises UNESCO-Welterbe Altstädte als auch Leiter des Regionalsekretariats der Organisation der Welterbe-Städte in der Region Nordwesteuropa und Nordamerika. In diesen und einigen anderen Netzwerken kooperieren die Welterbe-Städte sehr eng, tauschen sich aus und starten politische Initiativen. Mein persönliches Anliegen ist es dabei immer, einen echten Mehrwert und ganz konkreten Nutzen für die beteiligten Städte zu schaffen. Im Hinblick auf das Europäische Kulturerbejahr 2018 könnte ich mir auch sehr gut die Konzeption eines gemeinsamen Projekts vorstellen.

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