Auf ein Wort

O-Töne aus dem Welterbe - Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

Manfred Großmann

Manfred Großmann
Leiter Nationalpark Hainich

Der wirksame Schutz von Welterbestätten sowie die Vermittlung des Welterbegedankens und des außergewöhnlichen universellen Wertes des Welterbes sind nur mit dem engagierten Einsatz der Zuständigen vor Ort sowie auf regionaler und nationaler Ebene möglich. Erfahrene Koordinatoren, Manager, Referenten, Beauftragte und sogenannte Focal Points bilden mit ihren Teams das Herzstück der Aktivitäten an Kultur- und Naturerbestätten. Sie zeigen, dass Welterbe mehr ist als bauliche Substanz, gewachsene Landschaften oder Naturräume – Welterbe ist gelebtes Erbe und tägliche Arbeit

Aus diesem Grund hat sich die Deutsche UNESCO-Kommission auf die Suche nach O-Tönen aus der vielseitigen Gemeinschaft der mit Welterbe betrauten Expertinnen und Experten in Deutschland begeben und ihnen vier Fragen zu ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen und Wünschen gestellt.

Manfred Großmann ist Leiter des Nationalparks Hainich und somit einer der Verantwortlichen für die serielle transnationale Welterbestätte Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas, deren fünf deutsche Teilgebiete 2011 in die UNESCO-Welterbeliste mitaufgenommen wurden.

Seit wann betreuen Sie den Nationalpark Hainich und welchen Hintergrund bringen Sie mit?

Ich bin seit der Gründung des Nationalparks dabei und konnte auch beim Ausweisungsprozess zum Welterbe aktiv mitwirken. Als ausgebildeter Landespfleger bin ich seit mittlerweile 30 Jahren im Naturschutz tätig.

Bei welcher Einrichtung ist das Management Ihrer Welterbestätte angesiedelt, und was sind Ihre Hauptaufgaben?

Das Management liegt bei der Nationalparkverwaltung. Hauptaufgaben sind das Ermöglichen ungestörter Naturprozesse nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“, die Forschung, Monitoring, Umweltbildung sowie Naturerleben. Dabei gilt es, immer wieder das Thema „Welterbe“ zu vermitteln.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung bei Ihrer Arbeit?

Grundsätzlich ist die Arbeit immer ein Spagat zwischen ungestörter Naturentwicklung und den Aufgaben Umweltbildung und Naturerleben. Für die trilaterale Welterbestätte existiert ein Managementplan, an dessen Umsetzung gearbeitet wird. Relativ kurzfristig zu entscheiden ist, wie die Zusammenarbeit in einer deutlich größeren Welterbestätte (9 weitere Staaten mit 63 Gebieten wollen hinzukommen!) organisiert werden kann. [2017 wurde die ehemals trilaterale Stätte um neun Staaten erweitert, Anm. d. Red.]

Wie arbeiten Sie mit anderen Welterbestätten zusammen, und was würden Sie gerne einmal mit anderen Welterbestätten – oder auch Biosphärenreservaten oder Geoparks – gemeinsam machen?

Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit den anderen deutschen Teilgebieten, zum einen im Rahmen einer Lenkungsgruppe, zum andern in thematischen Arbeitsgruppen oder bei bilateralen Projekten. Ich wünsche mir einen kontinuierlichen und regen Austausch mit den anderen Teilgebieten auf allen Ebenen, also zum Beispiel auch im Tourismus oder mit Schulklassen im Rahmen der Umweltbildung.

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